Lieber Börsianer,
wir sollten definitiv das Undenkbare denken, nämlich eine weitere globale geopolitische Verspannung. Einige Beobachter aus Politik und Börse nehmen bereits wieder die Wendung vom Weltkrieg in den Mund.
Vielleicht übertrieben, aber die Vorzeichen dieser Zeit sind nicht eben ermutigend.
Nur zur Auffrischung Ihrer Geschichtskenntnisse: Der Zweite Weltkrieg begann auch nicht gleich als Weltkrieg, sondern zunächst als Regionalkonflikt in Europa.
Anschließend eskalierte er, sodass am Ende praktisch die ganze Welt direkt oder indirekt involviert war. Dabei sind dem Zweiten Weltkrieg einige Art kleinere Auseinandersetzungen und Grenzverschiebungen vorangegangen.
Einige Beispiele für diese Vorkriege: Die Japaner rückten in der chinesischen Mandschurei ein. Die Italiener holten sich 1935/36 Abessinien. Daneben lässt sich auch der spanische Bürgerkrieg klar als eines dieser Vorzeichen interpretieren.
Bekanntlich agierte dort auch schon die Deutsche Luftwaffe – unter anderem bei der Bombardierung von Guernica. Ferner schluckten die Deutschen das Sudentenland und Österreich bereits vor Kriegsausbruch.
Natürlich konnte man den Anschluss unserer Nachbarn als eine Art legitime Vereinigung betrachten. Aber das Sudentenland wurde Prag unter maximalen Druck abgepresst. Grenzverschiebungen waren in den 30er Jahren an der Tagesordnung.
Auch heute ist die Grenzverschiebung wieder schwer im Trend. Die Russen tun es in der Ukraine und die Aserbeidschaner haben es in Berg-Karabach getan.
Gleichzeitig ist ein Waffenstillstand im Nahen Osten nicht absehbar. Ganz im Gegenteil: Die Israelis dürfen praktisch täglich mit der Eröffnung einer zweiten Front im Norden rechnen.
Das wäre doch insgesamt für Peking ein guter Moment, einmal nach Taiwan überzusetzen, um die Taiwan-Chinesen „Heim ins Reich zu holen“, oder? Nun, in dem Punkt kann ich Sie ausnahmsweise entspannen.
Eine Invasion des Insel-Staates bedarf umfassender Vorbereitung, die man kaum verbergen kann. Die Amerikaner schießen aus dem Weltall gestochen scharfe Bilder, die jede Truppenbewegung noch im kleinsten Dorf erfassen. Derartige Vorbereitungen sehen wir zur Stunde (noch) nicht.
Was bedeutet die zunehmende weltweite Anspannung für uns als Börsianer? Zunächst vor allem einmal einen großen Haufen an Unwägbarkeiten.
Jede Marktprognose, egal ob sie sich auf den Zins, Ölpreis oder die Konjunktur bezieht, ist momentan mit größter Unsicherheit behaftet. Sie wollen den DAX oder S&P 500 voraussehen? Lassen Sie das! Sie werden wahrscheinlich falsch liegen.
In dieser komplexen Situation hat mein Kollege Jim Rickards drei Regeln oder Handlungsempfehlungen für uns formuliert:
- Verfolgen Sie die Entwicklungen aufmerksam und seien Sie auf eine weitere Eskalation mental vorbereitet!
- Diversifizieren Sie Ihr Depot! Damit meint Jim nicht, dass wir 30 Aktien aus 10 verschiedenen Branchen kaufen, die am Ende ohnehin parallel (abwärts) laufen. Sondern er meint eine Streuung auch etwa über Gold, Immobilien, Staatsanleihen oder Private Equity, also nicht-börsennotierte Aktiengesellschaften.
- Bleiben Sie flexibel, damit Sie auch kurzfristig reagieren können! Also halten Sie Cash auf Ihren Konten und vielleicht sogar einige tausend Euro oder Franken im Schlafzimmerschrank! Ich wiederhole mich: Wir müssen jetzt auch das Undenkbare denken.
Sie suchen jetzt in diesen dramatischen Zeiten konkrete Unterstützung und Hilfe? Sie wollen mit den schwierigen Informationen dieser Tage nicht mehr ganz alleine sein? Dann klicken Sie hier und holen Sie sich weitere Unterstützung von unserem Strategen Jim Rickards
Mit freundlichen Grüßen
Alexander von Parseval
Chefredakteur Börse am Mittag
P.S.: Es hilft uns jetzt nicht, wenn wir deprimiert sind oder auf die Palästinenser oder Israelis schimpfen. Emotionen haben noch keinem Depot jemals geholfen. Wir brauchen jetzt einen kühlen Kopf und rationale Entscheidungen und Handlungen. Hier sagt Ihnen Jim Rickards, was jetzt zu tun ist.