Das ist mal ein Chartbild, wie man es bei einem im DAX notierten Unternehmen wie E.ON (ISIN: DE000ENAG999) selten sieht: Der Kurs pendelt innerhalb einer winzigen Spanne nonstop Hin und Her. Als wäre nicht los – aber das Gegenteil ist wahr. Hier wird heftig um die Entscheidung gerungen. Denn ob nun entscheidender Widerstand oder entscheidende Unterstützung, beides ist in Reichweite eines einzigen kräftigen Kursschubes. Und bislang gibt keiner nach. Was auch daran liegt, dass eine Frage weiterhin im Raum steht:
Rutscht der DAX insgesamt weiter ab oder gelingt die Bodenbildung nebst unmittelbar folgender Rallye? Und wenn er weiter fällt, würde E.ON dann als defensive Aktie profitieren oder mitfallen? Würde sie, wenn der DAX wieder nach oben dreht, mitlaufen oder als „langweilig“ liegen gelassen? Man weiß es nicht. Und genau diese Unsicherheit manifestiert sich im Kurs. Ob und wie sich die Perspektiven im Zuge der angegangenen Neuordnung des Geschäfts zusammen mit RWE darstellen, ist da Nebensache, das zieht sich ohnehin und bedarf noch eines Plazets des Bundeskartellamts. Es geht nur um den Chart. Und da sind die Ankerpunkte so klar definierbar, dass es wenig sinnvoll wäre, sich innerhalb der umkämpften Zone ins Getümmel zu werfen.
Auf der Unterseite sind es das Februar-Hoch und die 20-Tage-Linie, beide bei 8,78 Euro, die den Kurs stützen. Bricht dieser Level, läge die nächste nennenswerte Unterstützung erst bei 8,23 Euro. Lohnend für die Bären – wenn sie durch diesen aktuell eisern verteidigten Support hindurch kämen. Auf der Oberseite ist es die Widerstandszone 9,11/9,17 Euro nebst der in dieser Zone verlaufenden 200-Tage-Linie, die die Aktie nach oben hin ausbremst. Deren Überwinden würde als unmittelbares Kursziel das März-Hoch bei 9,47 freigeben. Innerhalb dieser Range bleibt alles offen. So gesehen: Da bahnt sich eine Trading-Chance an. Aber man sollte sie erst ergreifen, wenn die Entscheidung wirklich gefallen ist!
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