Werden die hohen Staatsschulden zum Bumerang?

Händeschütteln

Lieber Börsianer,

eine häufig unterschätzte Gefahr schaffte es in den vergangenen Monaten immer seltener auf die Titelseiten der Zeitungen und Finanzmagazine. Die Staatsschulden in aller Welt steigen unaufhörlich. Regierungen und Notenbanken drucken immer mehr Geld, um den Wirtschaftskreislauf zu befeuern, Sozialleistungen zu verteilen und den Krieg in der Ukraine zu finanzieren. Das wird nicht ewig gutgehen.

Im vergangenen Jahr sind die weltweiten Staatsschulden auf mehr als 90 Billionen Dollar gestiegen. Das ist ein Plus um fast 50% in nur einem Jahr. Die Verschuldung entspricht mittlerweile fast der gesamten globalen Wirtschaftsleistung eines Jahres. Eine so hohe Verschuldung ist langfristig nicht mehr tragfähig, vor allem da jetzt die Zinsen wieder steigen. Einige Länder sind bereits mit einem Vielfachen ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung verschuldet. Die steigenden Zahlungen für den Schuldendienst werden die Staatshaushalte sprengen.

Die Kreditlust der Staaten steht in keinem gesunden Verhältnis zur wirtschaftlichen Entwicklung. Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen und Untergangsszenarien skizzieren, doch ich bin der Meinung, dass es meine Pflicht ist, Sie zur Vorsicht zu mahnen.

Wenn Sie Ihr Geld lediglich auf dem Konto horten, laufen Sie Gefahr enteignet zu werden. Das kann schleichend über eine höhere Inflation geschehen, die von der EZB und der Fed sogar offen angestrebt wird. Die Inflation ist immer noch nicht wieder auf das Niveau von vor der Pandemie gefallen. Ich wage zu prognostizieren, dass wir dauerhaft höhere Inflationsraten sehen werden.

In diesem inflationären Umfeld sind verstärkt Substanzwerte gefragt. Aktien haben in der Vergangenheit langfristig stets besser abgeschnitten, als wenn Sie Ihr Geld auf dem Sparkonto belassen hätten. Gerade jetzt, wo die Zinsen so niedrig sind, bleiben Aktien eine der wenigen Anlageformen, mit denen Sie noch eine Rendite oberhalb der Inflation erzielen können. Es gibt noch einen weiteren Grund, der für Aktien spricht: Aktien sind Sachwerte. Im Falle einer massiven Geldentwertung (=Inflation), werden Sie nur mit Realvermögen wie Aktien Ihr Geld retten können.

Die hohe Verschuldung könnte sich als Bumerang erweisen, wenn die Zinsen angehoben werden. Vielleicht sind Ihnen im Moment vor allem die südamerikanischen Staaten in Bezug auf Staatsbankrotte ein Begriff. Die Pleite von Argentinien im Jahr 2001 gilt als der größte Bankrott in der Wirtschaftsgeschichte.

Doch auch in Europa gab es in diesem Jahrtausend bereits Zahlungsausfälle. So löste Griechenland 2010 die Eurokrise aus, nachdem das Land in Zahlungsschwierigkeiten geriet und von den europäischen Partnern und dem Internationalen Währungsfonds gerettet werden musste. Auch in Island kam es 2008 zu einem Zahlungsausfall, nachdem das kleine Land die drei größten Banken verstaatlichte und anschließend fällige Anleihen nicht zurückzahlte.

Ich wäre mir daher nicht zu sicher, dass ein Staatsbankrott nicht auch erneut bei vermeintlich sicheren Schuldnern eintritt. Sicherlich werden die Notenbanken alles tun, um den Zusammenbruch eines großen Staates zu verhindern, aber der Preis dafür wird dann eine verstärkte Inflation sein.

Mein Kollege Jim Rickards schreibt bereits seit Jahren über die Gefahren der hohen Verschuldung. Er hat vor allem das Defizit in den USA im Blick. Doch er kritisiert nicht nur, sondern liefert auch Vorschläge, wie Sie sich als Anleger positionieren können. Seine Erkenntnisse finden Sie im I-3 Faktor TraderHier erfahren Sie mehr!

Mit freundlichen Grüßen

Alexander von Parseval 

Chefredakteur Börse am Mittag

P.S.: Das hatte ich zuletzt in einer meiner Publikationen ausgeführt. Der Bund hatte vor rund zwei Jahren eine Zinslast auf seine Verbindlichkeiten von rund 4 Milliarden Euro. Inzwischen stellt Finanzminister Lindner für diese Verpflichtungen 37 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt ein. Tendenz weiter steigend. Das wird jeder von uns nächstens spüren. Mehr dazu lesen Sie in dieser Woche nur in Börse am Mittag.

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