Ob man die Aktie des Wafer-Herstellers Siltronic (ISIN: DE000WAF3001) als viel zu teuer oder als immer noch günstig einstuft, hängt davon ab, ob man davon ausgeht, dass der rapide, explosive Anstieg der Gewinne, der in 2017 auftrat, auch im Jahr 2018 weitergeht. Das kann man einfach mal so unterstellen. Aber sicher wissen kann man es, in einem derart konjunktursensiblen, volatilen Geschäft, nicht. Und es dürfte da auch keine neue Orientierung geben, bevor das Ergebnis des vierten Quartals und zugleich eine Perspektive für 2018 auf den Tisch kommt … und das wird noch dauern. Also?
Also geht es jetzt nur um eines: Werden die Fonds bei Siltronic im Zuge des Window Dressing, der Performance-Optimierung zum Quartals- und Jahresultimo, noch einmal so richtig zugreifen oder nicht? Genau das entscheidet sich jetzt. Die Zeit bis zum letzten Handelstag des Jahres am nächsten Freitag wird knapp. Siltronic wäre da für „Window Dressing“ ideal, denn die Aktie gehört trotz des Rücksetzers der letzten Wochen zu den ganz großen Gewinnern des Jahres im TecDAX. Auf der anderen Seite wissen die Fondsmanager:
Auf diesem Niveau kann es immer noch leicht zu einem zweiten „Bein“ der Korrektur kommen. Da würde man auf dem falschen Fuß erwischt, wollte man Siltronic zur Optimierung der Performance jetzt noch verstärkt kaufen, um die Aktie dann im Januar erneut kippen zu sehen. Wie wird man sich entscheiden? Das wird von der unmittelbaren Entwicklung abhängen, sprich: Entsteht ein charttechnisches Kaufsignal, ja oder nein? Entscheidend:
Der jetzt belagerte Bereich 122/123,55 Euro, der Bereich des Zwischentiefs des Doppeltopps und der 20-Tage-Linie. Würde es gelingen, diese Zone mit Schlusskursen über 125 Euro hinreichend deutlich zu überwinden, dürfte das die Entscheidung, die Aktie Richtung Ultimo noch verstärkt einzusammeln, erheblich begünstigen. Sollte dieser Anstieg jedoch ausbleiben, die Aktie gar im Gegenzug mit Closings unter 116 Euro die August-Aufwärtstrendlinie brechen, wäre zu befürchten, dass die Fonds die Positionen noch schnell und deutlich reduzieren – was durchaus eine Trading-Chance auf der Short-Seite ergeben könnte.
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