Das sieht ja auf einmal ziemlich böse aus … der DAX rutscht heute Vormittag unter 10.000 Punkte und durchbricht damit sehr wichtige charttechnische Unterstützungen. Die Anleger strömen in Anleihen und kaufen dort. Aber was bringt das, wenn man da keine Zinsen mehr bekommt? Man hat das Gefühl, von einer Sackgasse in die nächste zu rennen. Wo ist die Alternative? Kann Gold eine solche sein?
In der Tat – aber Vorsicht! Erstens ist es immer eine sehr schlechte Idee, nur auf ein Pferd zu setzen. Und gerade bei den Edelmetallen ist das nicht ratsam, denn sie schwanken ziemlich heftig. Eine sinnvolle Beimischung in der Vermögensanlage ist Gold aber immer. Nur sollte man natürlich zusehen, da nicht gerade an einem Hoch einzusteigen. Denn auch, wenn die aktuelle Gesamtsituation einen mittel- und langfristigen Anstieg bei Gold wahrscheinlicher macht, kann man doch Boden gutmachen und die Risiken nach unten eingrenzen, wenn man zu günstigen Zeitpunkten einsteigt. Wäre das hier und heute der Fall?
Eher nicht. Das Auge eines geübten Anlegers erkennt im Chart, dass hier eine Toppbildung möglich wäre, falls der Goldpreis vom aktuellen Niveau wieder nach unten dreht und unter 1.190/1.207 US-Dollar fällt. Und auch, wenn das momentan weniger wahrscheinlich wäre – unmöglich wäre das nicht! Denn wenn bei den Investoren die Nerven blank liegen, kommt es vor, dass schlicht alles verkauft wird und das Geld erst einmal aufs Konto gepackt wird – da bleiben dann oft auch diese sogenannten „sicheren Häfen“ wie Gold nicht verschont.
Wer bereits investiert ist, kann natürlich am Ball bleiben, sollte aber einen Teil seiner Position mit einem Stop Loss um 1.185 US-Dollar sichern. Zukaufen oder neu einsteigen wäre drin, wenn Gold das bisherige Jahreshoch mit Schlusskursen über 1.310 US-Dollar ausreichend deutlich überwindet, denn dann wäre das Risiko einer Toppbildung erst einmal vom Tisch und der Weg nach oben aus charttechnischer Sicht wieder frei!