Liebe Börsianerinnen und Börsianer,
kaum etwas wird von den Börsianern so sehr gehasst wie Unsicherheit. Sei es ein Zinsentscheid, der Ausgang einer politischen Wahl oder die Bekanntgabe wichtiger wirtschaftlicher Indikatoren. Meist erholen sich die Märkte, wenn eine Nachricht verkündet wird, selbst wenn es schlechtere Nachrichten sind.
Dies gilt nicht nur für die Märkte im Allgemeinen, sondern auch bei der Bewertung eines Unternehmens. Ein Unternehmen mit einem stabilen und sicheren Geschäftsmodell wird meist viel höher bewertet als ein Unternehmen, bei dem noch unsicher ist, ob sein Geschäftsmodell funktionieren wird oder in ein paar Jahren vielleicht nicht mehr funktioniert. Besteht ein Risiko in Form einer Unsicherheit, so wollen die Anleger einen Rabatt auf den Unternehmenspreis und sind nicht bereit, hoch bewertete Aktien zu kaufen.
Es gibt eine Branche mit einem großen Bewertungsabschlag, die nahezu keinen wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt ist. Ich spreche von der Ölbranche.
Unternehmen, die in der Öl- und Gasförderung tätig sind, haben nur ein einziges Risiko zu fürchten: einen niedrigen Ölpreis. In den kommenden Jahren sehe ich allerdings kein Szenario, in dem sich der Preis für Öl und Gas negativ entwickelt. Dafür gibt es eine ganze Reihe an Gründen:
Die globale Nachfrage wird immer weiter zunehmen. Trotz des steigenden Interesses an erneuerbaren Energien bleibt die weltweite Nachfrage nach Öl weiterhin hoch. Das Wachstum der Schwellenländer, insbesondere in Asien, treibt die Nachfrage nach Energie an. Der Bedarf an Öl für den Transportsektor, die petrochemische Industrie und andere Anwendungen wird voraussichtlich weiter steigen, da diese Branchen eine wichtige Rolle in der globalen Wirtschaft spielen.
Öl ist nicht nur ein Treibstoff, sondern auch ein Grundstoff für die petrochemische Industrie. Kunststoffe, Düngemittel, Medikamente und viele andere Produkte basieren auf Öl oder seinen Derivaten. Das Wachstum dieser Industrie trägt zur steigenden Nachfrage nach Öl bei und unterstützt somit den Ölpreis.
Gleichzeitig wird die Erschließung neuer Ölvorkommen immer schwieriger und teurer. Die meisten leicht zugänglichen und ergiebigen Ölfelder sind bereits erschlossen, ausgebeutet oder ausgetrocknet. Neue Vorkommen befinden sich meist in entlegenen oder technisch anspruchsvollen Regionen. Dies führt zu höheren Explorations- und Produktionskosten, was sich auf den Ölpreis auswirkt.
Zu guter Letzt sind es allerdings politische Faktoren, die einen hohen Ölpreis garantieren. Mit der OPEC+ gibt es ein mächtiges Kartell, das einen entscheidenden Einfluss auf den Ölpreis hat. Erst vor gut zwei Wochen wurde das Produktionsziel für 2024 auf etwa 40 Millionen Barrel pro Tag gesenkt, was einer Verknappung von 1,4 Millionen Barrel entspricht.
Im Juli plant Saudi-Arabien eine freiwillige Reduzierung der Ölförderung um eine Million Barrel pro Tag. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) benötigt das Land einen Ölpreis von 81 US-Dollar, um seinen Staatshaushalt zu finanzieren.
Im Lichte dieser politischen Unterstützung für den Ölpreis und der daraus resultierenden Stabilität des Geschäfts mit dem schwarzen Gold ist es ein Wunder, wie günstig einige Förderunternehmen zu haben sind. Mein Kollege Marc Lichtenfeld hat in dieser Branche einige besonders spannende Investitionen entdeckt. Mehr darüber erfahren Sie im Dividendenclub.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander von Parseval
Analyst und Vermögensberater
P.S. Auch abseits der reinen Ölunternehmen, hat der Dividendenclub einiges zu bieten. Denn er beleuchtet, wie man noch viel lukrativer in das Thema Öl & Gas einsteigen kann. Sie können sich das Thema hier genauer anschauen.