Liebe Leserinnen und Leser,
die Argumente der Ölpreis-Skeptiker sind uns bekannt. Sie sagen: Die Ölpreise werden weiterhin eher weich bleiben, weil die Weltkonjunktur derzeit lahmt und folglich weniger Öl oder Gas verbraucht wird. Außerdem spricht die Notwendigkeit der Klimawende ziemlich klar gegen fossile Energieträger. Die Abkehr der Welt von Öl und Gas wird ihre Preise langfristig unter Druck setzen, so die Öl-Bären. Schätzungen sehen voraus, dass die Nachfrage nach Öl bis 2050 um 65 % zurückgehen wird.
Wie soll da jemals Öl wirklich wieder einmal teurer werden?
Dieses Argument der Klimawende zieht für mich allerdings nicht richtig. Denn wir handeln sicherlich jetzt keine Entwicklungen, die irgendwann 2040 oder noch später eintreten können. Also Börsianer blicken wir gerne in die Zukunft und nehmen dabei bekanntlich verschiedene Ereignisse vorweg. Aber keiner von uns handelt jetzt schon 2040.
Stattdessen befassen wir uns mit den Faktoren, die für das zweite Halbjahr 2023 relevant sind. Und siehe da! Plötzlich wird man einige handfeste Faktoren entdecken, die für eine erneuerte Ölpreisrallye sprechen.
- Chinas Wirtschaftswachstum ist und wird immer eine Black Box für uns bleiben. Niemand weiß, wie verlässlich die Konjunkturdaten wirklich sind oder ob die Partei hier regelmäßig aufhübscht. Was allerdings unbestritten ist, derzeit importiert China so viel Öl wie noch nie zuvor.
- Die OPEC+ wird nochmals rund 1 Million Barrel pro Tag aus dem Markt nehmen.
- Gleichzeitig erwarten wir eine recht spektakuläre Reisesaison mit endlosen Autoschlangen und reichlich Flugverkehr.
Summa summarum soll also der Ölmarkt in der zweiten Jahreshälfte in eine ausgedehnte Unterversorgung laufen. Unter dem Strich sollen 2,4 Millionen Barrel pro Tag fehlen. Zum Vergleich: Derzeit liegt der Tagesverbrauch bei rund 100 Millionen Barrel weltweit. Eine Unterdeckung von 2,4 % führt kurzfristig nicht zu einem Preisschock oder zu einer spektakulären Preisrallye. Langfristig freilich wirkt sich auch eine eher kleine Unterversorgung wie ein Motor aus, der aus dem Hintergrund permanent anschiebt.
Ich sehe noch einige Unwägbarkeiten. So ist in den vergangenen Monaten die Produktion in Libyen nach 10 Jahren Bürgerkrieg wieder bedeutend angefahren worden. Dabei pumpt man zurzeit etwas über 1 Million Barrel pro Tag. Die Nordafrikaner haben vor dem Krieg allerdings noch ganz andere Volumina geliefert.
Wie immer gilt an der Börse, nichts ist uns garantiert. Trotzdem sehe ich einige harte Preisfaktoren im Markt, die dem Ölpreis eine recht spektakuläre Erholung bescheren können. Sind auch Sie dieser Meinung, dann habe ich für Sie hier weitere Informationen, die Ihr Depot weiterbringen werden. Klicken Sie einfach hier!
Mit freundlichen Grüßen
Alexander von Parseval
Analyst und Vermögensberater
P.S. Neuer Gasschock voraus? Immer noch liefert Russland Gas – vor allem an Österreich und die Slowakei – über die Ukraine. Die ukrainisch-russische Liefervereinbarung läuft allerdings nächstes Jahr aus und wird wohl kaum verlängert. Klicken Sie hier, wenn Sie wissen müssen, was im Energiemarkt wirklich die Preise macht.