Die BRICS – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, Teil 4 von 4

Sehr geehrter Leser,

am 22. August 2023 wird die bedeutendste Entwicklung im internationalen Finanzwesen seit 1971 eingeleitet werden.

Sie hat das Potenzial, den US-Dollar in nur wenigen Jahren als führende Zahlungs- und Reservewährung abzulösen. Der Prozess, durch den dies geschehen wird, ist beispiellos.

Dieser Währungsschock wird von einer Vereinigung namens BRICS ausgelöst. Was Bretton Woods, die SZR und das BRICS-Manöver gemeinsam haben, ist das Gold. Die Welt ist nicht auf diese geopolitische Schockwelle vorbereitet. In dieser Woche gehen wir ausführlich auf den bevorstehenden Wandel ein.

  • Hier lesen Sie Teil 1 der Serie
  • Hier lesen Sie Teil 2 der Serie
  • Hier lesen Sie Teil 3 der Serie

Ich habe Ihnen bereits berichtet, wie der Aufstieg der BRICS als Marketing-Slogan begann und schließlich eine geopolitische Realität wurde. Seit 2006 finden regelmäßige Konferenzen der Vertreter Brasiliens, Russlands, Indiens, Chinas und Südafrikas statt.

Die BRICS sind seit ihrer Gründung nicht untätig geblieben: Sie haben ein Hauptquartier errichtet, ein Sekretariat gebildet, Hunderte von Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themenbereichen geschaffen, eine sichere Telekommunikationsinfrastruktur und Zahlungskanäle aufgebaut und zwei dauerhafte und gut kapitalisierte multilaterale Finanzinstitutionen geschaffen, die der Weltbank und dem IWF Konkurrenz machen.

Wenn im August die Einführung der neuen Währung bekannt gegeben wird, wird sie nicht einfach ins Blaue hinein entstehen. Sie wird in ein ausgeklügeltes Kapital- und Kommunikationsnetz eingebunden sein. Dieses Netzwerk wird die Erfolgschancen der neuen Währung erheblich steigern.

Ich habe vor dem Missbrauch von Dollar-Sanktionen gewarnt!

Es gibt kaum Zweifel an der Wirksamkeit der auf dem Dollar basierenden Finanz- und Wirtschaftssanktionen bei der Verfolgung der politischen Ziele der USA. Die Finanzsanktionen gegen den Iran, einschließlich des Verbots von Ölexporten und des Ausschlusses von globalen Zahlungssystemen 2011/2012, trugen maßgeblich dazu bei, den Iran an den Verhandlungstisch für die P5+1-Gespräche zu bringen, die zum Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (Joint Comprehensive Plan of Action, JCPOA) im Jahr 2015 führten.

Dennoch gibt es praktische und politische Grenzen für die Wirksamkeit von Finanzsanktionen. Wenn bestimmte Bedingungen nicht erfüllt sind, werden die Sanktionen nicht nur scheitern, sondern auch unbeabsichtigte Folgen haben, die den Vereinigten Staaten möglicherweise mehr wirtschaftlichen Schaden zufügen als dem Ziel der Sanktionen.

Diese Bedingungen sind:

  1. Das Zielland muss eine kleine oder mittelgroße Wirtschaft haben, die wenig robust oder widerstandsfähig gegen Sanktionen ist.
  2. Das Zielland muss nur begrenzten Zugang zu alternativen Zahlungskanälen und nur wenige Verbündete bei der Beschaffung harter Währung haben.
  3. Das Zielland muss über begrenzte Hartwährungsreserven oder Gold verfügen, mit denen es Sanktionen umgehen oder abwarten kann.

Der Iran erfüllte alle drei Bedingungen. Der Erfolg der iranischen Sanktionen verleiteten die US-Politiker zu dem Irrglauben, dass Sanktionen das Verhalten ändern oder einen wirtschaftlichen Zusammenbruch (oder beides) in Situationen herbeiführen könnten, die die Kriterien nicht erfüllten.

Von 2007 bis 2014 habe ich bei zahlreichen Gelegenheiten US-Beamte des Finanzministeriums, des Pentagons und der Geheimdienste gewarnt, dass ein übermäßiger Einsatz oder Missbrauch von Dollar-Sanktionen dazu führen würde, dass die Gegner den Dollar aufgeben, um die Auswirkungen der Sanktionen zu vermeiden.

Ein solcher Verzicht würde dazu führen, dass die Wirksamkeit der Sanktionen verwässert wird, dass den USA unvorhergesehene Kosten auferlegt werden und dass schließlich das Vertrauen in den Dollar selbst zusammenbricht.

Diese Warnungen wurden größtenteils ignoriert. Wir haben nun die erste und zweite Stufe dieser Vorhersage erreicht und sind der dritten Stufe gefährlich nahe.

Nachdem der russische Angriffskrieg im Februar 2022 begonnen hatte, verhängten die USA finanzielle und wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland, die in Umfang und Tiefe beispiellos waren.

Die USA froren die unter ihrer Kontrolle stehenden Vermögenswerte der russischen Zentralbank ein, einschließlich etwa 150 Mrd. Dollar an US-Staatsanleihen und anderen Wertpapieren. Die USA untersagten Russland die Teilnahme am globalen Finanznachrichten-verkehrssystem SWIFT.

Diese Sanktionen sind auf der ganzen Linie gescheitert.

Die russische Wirtschaft wurde kaum beeinträchtigt, und es wird erwartet, dass sie das BIP-Wachstum der USA im Jahr 2023 übertreffen wird.

Gleichzeitig verzeichnen die USA eine anhaltend hohe Inflation, die vor allem auf die gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise zurückzuführen ist, und erleben mit den jüngsten Konkursen der Silvergate Bank, der Silicon Valley Bank, der Signature Bank, der First Republic Bank und der Fusion der insolventen Credit Suisse mit der UBS das Anfangsstadium einer Bankenkrise.

Es gibt zahlreiche Anzeichen für einen schweren Wirtschafts-abschwung, der möglicherweise mit einer globalen Finanzkrise einhergeht.

Diese Erfahrungen – das Scheitern der Sanktionen bei der Erreichung der beabsichtigten Ziele und die Rückwirkung in Form einer wesentlich schlechteren Wirtschaftsleistung der USA – waren aufgrund der fehlenden Voraussetzungen für erfolgreiche Sanktionsprogramme leicht vorhersehbar.

Russland ist eine große Volkswirtschaft mit erheblicher Widerstandsfähigkeit und kein geeignetes Ziel für Finanzsanktionen. Die US-Politiker haben dies durch eine Kombination aus Ignoranz und Arroganz nicht erkannt.

Ironischerweise kommt die größte Bedrohung für den Dollar nicht aus dem Ausland, sondern aus dem US-Finanzministerium. Insbesondere durch die Beschlagnahmung der Vermögenswerte der russischen Zentralbank haben die USA den Dollar in einer Weise zur Waffe gemacht, die die Rechtsstaatlichkeit in den Vereinigten Staaten untergräbt und andere Länder veranlasst, nach Alternativen zu suchen.

Der weltweite Wunsch, den Dollar als Tauschmittel für den internationalen Waren- und Dienstleistungsverkehr abzuschaffen, hat sich in bemerkenswert kurzer Zeit von einem Diskussionspunkt über eine Ankündigung zu einer sich abzeichnenden Realität entwickelt.

Ich wünsche Ihnen alles Gute,

Jim Rickards

P.S.: In meinem Börsendienst  Strategische Investments beschreibe ich Ihnen, wie Sie Ihr Vermögen vor dem weltweiten Chaos in Sicherheit bringen können.

Ich analysiere die wirtschaftlichen Auswirkungen der innen- und außenpolitischen Entscheidungen unserer Politiker und beziehe die internationale Perspektive in meine Analysen mit ein. Klicken Sie hier! 

Europa steht vor einer energiepolitischen Herausforderung

  • Europa braucht Wasserstoff, um unabhängig vom russischen Gas zu werden.
  • Allein Deutschland investiert jetzt 9 Milliarden Euro in grünen Wasserstoff.
  • Hier finden Sie zwei große Profiteure, die jetzt im Boom-Sektor grünen Wasserstoff den Ton angeben.

Diese Themen könnten Sie auch interessieren

MAGA! – Make Argentina Great Again

MAGA! – Make Argentina Great Again

Sehr geehrter Leser, der politische Außenseiter Javier Milei hat am Abend des 19. November die argentinischen Präsidentschaftswahlen gewonnen - eine Entwicklung, die die Welt schockiert hat. Obwohl...

Vergessen Sie den Klimawandel

Vergessen Sie den Klimawandel

Sehr geehrter Leser, heute möchte ich gemeinsam mit Ihnen einen genaueren Blick auf Elektrofahrzeuge (EVs) werfen. Der Anteil der Elektrofahrzeuge an der gesamten Autoflotte auf den Straßen ist...

Bereiten Sie sich auf die Bankenkrise vor

Bereiten Sie sich auf die Bankenkrise vor

Sehr geehrter Leser, dieser Artikel ist keine Lektion über das Bankwesen, denn ich will Sie ja nicht langweilen! Dennoch ist es wichtig, einige grundlegende Regeln der Banken zu verstehen, um zu...

Warum ist der Dollar so verdammt stark?

Warum ist der Dollar so verdammt stark?

Sehr geehrter Leser, der Dollar war in den letzten zwei Jahren extrem stark. Diese anhaltende Dollarstärke war für viele ein Rätsel. Schließlich sind die Probleme des Dollars bekannt. Das Verhältnis...

Herzlich willkommen im Geldgefängnis

Herzlich willkommen im Geldgefängnis

Sehr geehrter Leser, ich möchte heute an meinen Artikel vom 15.11. anknüpfen und erkläre Ihnen, was die anhaltende Bankenkrise mit den sogenannten “Biden Bucks” (mein Begriff für die digitale...

Eine weitere Bank beißt ins Gras!

Eine weitere Bank beißt ins Gras!

  Sehr geehrter Leser, die Citizens Bank war eine kleine Bank in Iowa mit einem Vermögen von etwa 66 Millionen Dollar. Das Kreditportfolio bestand im Wesentlichen aus Gewerbe- und...

Die Gefahren der Zentralbankwährungen

Die Gefahren der Zentralbankwährungen

Sehr geehrter Leser, meine treuen Leser sind bereits gut mit den technischen Merkmalen und Gefahren von digitalen Zentralbankwährungen (Central Bank Digital Currency, CBDCs), die wir Biden Bucks...

China öffnet sich der Welt

China öffnet sich der Welt

Sehr geehrter Leser, Die Geschichte von Chinas explosivem Wachstum zwischen 1978 und 2008 ist bekannt. Das BIP Chinas stieg von weniger als 150 Milliarden Dollar im Jahr 1978 auf über 3 Billionen...

Europa steht vor einer energiepolitischen Herausforderung

Jetzt hier klicken & gratis downloaden!

 

  • Europa braucht Wasserstoff, um unabhängig vom russischen Gas zu werden.
  • Allein Deutschland investiert jetzt 9 Milliarden Euro in grünen Wasserstoff.
  • Hier finden Sie zwei große Profiteure, die jetzt im Boom-Sektor grünen Wasserstoff den Ton angeben.

Unsere Experten

Was unsere Leser über uns sagen

Ich bin auch in diesen turbulenten Zeiten mit Ihren Diensten, mit den Analysen und den daraus resultierenden Anlageempfehlungen sehr zufrieden. Angenehm empfinde ich die Art und Weise, wie analytische Fakten (für und wider, nicht reißerisch) präsentiert werden und zum Mitdenken und Folgen anregen.

Klemens

Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bedanke mich ganz herzlich für die Empfehlungen im Bereich Bitcoin und Ethereum. Sehr gute Empfehlungen waren auch BHB-Group, Newmont und Pan American Silver . All diese Ticker haben sich in meinem Depot gut entwickelt.

G. D.

Ich bilde in meinem Depot die Empfehlungen von Herrn von Parseval und Herrn Straube zu fast 100 % ab, bin damit sehr zufrieden und bislang sehr erfolgreich.

R.K.

X