Im Vorfeld der am Dienstag veröffentlichten 2017er-Bilanz und der Perspektive für das Jahr 2018 hatten die Trader die Aktie des Anlagenbauers und Halbleiterindustrie-Zulieferers Aixtron (ISIN: DE000A0WMPJ6) an die charttechnische Hürde herangezogen, deren Überwinden einem Befreiungsschlag nach oben gleichkommen würde. Und nach den Zahlen ist diese Hürde in der Tat überboten worden. Wir zeigen Ihnen die Aktie hier auf Wochenbasis in einem gezielt langfristigen Kontext, der zeigt, dass dadurch das Jahreshoch 2017, aber auch das Hoch des Jahres 2012 überwunden wurden und der Weg aus charttechnischer Sicht erst einmal frei wäre.
In den vergangenen gut zwei Wochen hat die Aktie damit in der Spitze um die 50 Prozent zugelegt. War die mit Spannung erwartete Perspektive wirklich so gut? Es ging ja um die Frage: Wird Aixtron sich tatsächlich wieder in der Gewinnzone festsetzen und wenn ja, was kann da an Gewinn möglich sein? Aixtron erwartet für 2018 einen Umsatz zwischen 230 und 260 Millionen bei einer EBIT-Marge zwischen fünf und zehn Prozent. Das kann viel sein oder wenig – je nachdem, welches Ende der beiden Messgrößen eintreten wird, wäre das ein Gewinn zwischen etwa 12 und 26 Millionen Euro. Im Vorfeld hatte man im Schnitt etwa 20 Millionen vermutet. So etwas wie eine Neubewertung der Lage würde diese Perspektive also nicht hergeben … hat man da jetzt nicht überzogen?
Das kann man durchaus so sehen. Die Analysten bei Liberum haben ihr Kursziel für Aixtron nach den Zahlen von 13,40 auf 20 Euro erhöht. Aber das durchschnittliche Kursziel der Analsten liegt weiterhin um 12 Euro. Und Independent Research und Warburg bewerteten diese Zahlen weitaus weniger positiv. Dort blieb man in beiden Fällen bei einem Kursziel von 10,00 Euro und ließ die Einschätzung auf „Verkaufen“. So betrachtet: Ja, dieser Rallye-Zug fährt bereits sehr, sehr schnell. Hier aufzuspringen kann zu einer Bauchlandung führen. Wichtig wäre daher, bestehende Long-Trades jetzt enger abzusichern, indem man den Stoppkurs auf etwa 14,90 Euro und damit knapp unter das mit der Veröffentlichung des Zahlenwerks überbotene 2017er-Hoch (15,20 Euro) anhebt.
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