Zerfällt die Welt?

Europa vom Weltall betrachtet

Sehr geehrter Leser,

zerbricht die Welt gerade an ihren Rändern? Es wirkt fast so.

Zugegeben, irgendwo auf der Welt gibt es stets Kriege und Regionen, die kurz vor einem Konflikt stehen. Das ist, traurig genug, der Normalzustand unserer Welt. Doch manchmal erscheinen bestimmte Zeiten gefährlicher – sei es, weil die Konflikte heftiger sind, es mehr davon gibt oder beides zusammenkommt.

In solchen Zeiten ist der klügste analytische Ansatz nicht nur die reine Auflistung der Konflikte. Es gilt, ihre Verknüpfungen zu verstehen und das Risiko einer Eskalation einzuschätzen. Durchleben wir gerade nur eine weitere kritische Phase, vergleichbar mit den 1960er Jahren und Vietnam? Oder stehen wir womöglich am Vorabend einer wahrhaft katastrophalen Entwicklung, wie es der Zweite Weltkrieg war?

Wenn wir an ein verheerendes Geschehen wie den Zweiten Weltkrieg denken, sollten wir nicht vergessen, dass diesem zahlreiche Einzelereignisse vorausgingen. Jedes von ihnen war in seiner eigenen Art bedenklich und mündete schließlich im Zweiten Weltkrieg.

Dazu zählten die japanische Invasion in der Mandschurei, die italienische Invasion in Äthiopien, die deutsche Annexion von Österreich und Teilen der Tschechoslowakei sowie der spanische Bürgerkrieg. Viele sahen diese Geschehnisse als unabhängige, separate Vorfälle.

Doch einige wenige Staatsmänner, an erster Stelle Winston Churchill, erkannten, dass all diese Ereignisse Schritte in Richtung eines globalen Kriegs darstellten.

 

Die Vernetzung des Kriegsgeschehens

In solch kritischen Zeiten sind Anleger keineswegs bloße Beobachter. Vermögen werden geschaffen oder vernichtet – je nachdem, wer die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Krisen korrekt erkennt und die notwendigen analytischen Werkzeuge besitzt, um die Entwicklungen vorherzusehen.

Nachfolgend eine Übersicht über aktuelle kritische Auseinandersetzungen. Es sei betont, dass die Zusammenhänge zwischen diesen signifikant sind und die Risiken einer Eskalation hoch. Empfehlungen zum Risikomanagement für Ihr Portfolio werde ich Ihnen am Ende dieses Artikels geben:

Ukraine-Russland: Über den Krieg in der Ukraine habe ich bereits ausführlich berichtet, und viele Leser sind mit den Grundlagen vertraut. An dieser Stelle ist es auch nicht nötig, die gesamte Geschichte der US-Provokationen seit 2008 und der russischen Reaktionen darauf zu durchleuchten.

Die aktuelle Lage sieht so aus, dass die ukrainische Offensive, die am 4. Juni gestartet wurde, gescheitert ist. Russische Verteidigungslinien haben gehalten und die Ukraine hat, abgesehen von einigen verlassenen Dörfern in der Grauzone, kein nennenswertes Gebiet erobert. Dort jedoch wurden ihre Truppen dezimiert und der Verlust an gepanzerten Fahrzeugen war erheblich.

Die Antwort der USA war nicht, Friedensgespräche einzuleiten. Vielmehr intensivieren die USA ihre Bemühungen durch zusätzliche Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung. Biden scheint darauf abzuzielen, den Konflikt über die Präsidentschaftswahlen im November 2024 hinaus am Köcheln zu halten, um nicht eine weitere Niederlage eingestehen zu müssen.

Das Risiko besteht darin, dass die USA weiter eskalieren (z.B. durch den Einsatz von F-16-Kampfjets, Abrams-Panzern, Seedrohnen und Beratern vor Ort). Dies könnte russische Gegenmaßnahmen provozieren (etwa den Einsatz von Hyperschallraketen oder eine neue Offensive im Norden), wodurch beide Seiten in eine Dynamik geraten könnten, die sie dem Einsatz von Atomwaffen näherbringt.

Kosovo-Serbien-Konflikt: Dieser Konflikt reiht sich in die lange Liste der Balkan-Auseinandersetzungen ein, deren Ursprünge bis zu den Anfängen des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1912 – 1913 zurückreichen. Aktuell steht insbesondere die Auseinandersetzung zwischen Kosovo und Serbien im Fokus.

Kosovo erklärte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien – ein Schritt, den Serbien bis heute nicht anerkannt hat. Dank Vermittlungen sowohl durch die EU als auch die USA blieben die Beziehungen zwischen beiden Ländern weitestgehend stabil. In jüngster Zeit jedoch verschärften sich die Spannungen, bedingt durch Vorwürfe eines serbischen Terroranschlags im Kosovo und einer Truppenansammlung Serbiens an der Grenze.

Serbien pflegt eine langjährige Allianz mit Russland und ist dabei von NATO-Mitgliedsstaaten umgeben, darunter Slowenien, Kroatien, Ungarn und Rumänien. Wenn es Serbien gelingen sollte, die Kontrolle über den Kosovo zurückzugewinnen, würde dies die NATO-Umzingelung erheblich durchbrechen.

Das Risiko beschränkt sich nicht nur auf einen möglichen Krieg zwischen Kosovo und Serbien. Es könnte auch zu einem Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland kommen und somit zu einem Nebenschauplatz des Krieges in der Ukraine werden.

Die Gefahr einer Eskalation ist in dieser Region zweifelsohne groß.

Israel-Hamas-Konflikt: Der Angriff der Hamas auf Israel aus dem Gazastreifen am 7. Oktober war in seinem Ausmaß und seiner Tragweite beispiellos seit dem Jom-Kippur-Krieg von 1973. Tatsächlich fand der jüngste Angriff genau zum 50. Jahrestag des Jom-Kippur-Kriegs statt.

Zum ersten Mal seit 1973 erklärte Israel offiziell den Krieg. Es handelt sich hierbei nicht um kleinere Scharmützel oder isolierte terroristische Angriffe. Es war eine gezielte Invasion der Hamas, auf die Israel mit massiven Angriffen auf den Gazastreifen reagierte.

Die ersten Berichte, darunter auch Informationen, die ich von Angehörigen der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) und ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern erhalten habe, sind zutiefst beunruhigend. Es wird berichtet, dass Hamas-Kämpfer von Haus zu Haus gingen und Zivilisten, einschließlich Frauen und Kinder, exekutierten. Einige Opfer wurden getötet, entkleidet und durch die Straßen gezogen.

Schätzungen zufolge könnten am ersten Tag rund 1.000 Israelis getötet worden sein und eine unbekannte Anzahl wurde als Geiseln genommen. Da sie nicht in Militäruniformen waren, gelten sie nicht als Kriegsgefangene, sondern als Geiseln.

Man erwartet, dass Israel mit einer umfangreichen und höchst gewaltsamen Reaktion antworten wird. Bisher hat Israel noch keine groß angelegte Bodenoffensive im Gazastreifen durchgeführt, doch dies könnte bald geschehen.

Das geopolitische Risiko einer weiteren Eskalation ist enorm. Die Hamas erhält Unterstützung aus dem Iran und aus Katar. Viele ihrer Führungskräfte leben in Doha, der Hauptstadt von Katar. Israel könnte versuchen, diese Führungskräfte auch dort anzugreifen. Ein umfassender Krieg im Nahen Osten erscheint nicht ausgeschlossen.

Die globalen Energiemärkte könnten erheblich beeinflusst werden. US-Präsident Biden wird kritisiert, weil er dem Iran kürzlich 6 Milliarden US-Dollar freigegeben und der Hamas somit finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt hat.

Syrien-Türkei-USA: Lassen Sie uns einen kurzen Blick auf diese regionale Situation werfen. Die von den USA unterstützte Initiative, das Assad-Regime in Syrien zu stürzen, hat ihre Wurzeln in der Obama-Administration.

US-Truppen befinden sich im Norden Syriens, um diese Initiative zu unterstützen und die syrische Ölproduktion im Interesse der Kurden vor Ort zu überwachen. Die Türkei betrachtet jedoch die Kurden als ernsthafte Bedrohung, da sie Bestrebungen haben, kurdische Gebiete in der Türkei abzuspalten und einem erweiterten Kurdistan beizutreten.

Russland hat sich intensiv eingesetzt, um Assad zu unterstützen und konnte dabei beachtliche Erfolge verbuchen. Die Türkei hat in jüngerer Vergangenheit ihre Angriffe auf kurdische Stellungen in Syrien intensiviert. Vor kurzem hat die USA eine türkische Drohne abgeschossen. Russland bleibt in erhöhter Alarmbereitschaft. Zwar unterhalten Russland und die Türkei freundliche Beziehungen, doch die Türkei und die USA sind als NATO-Mitglieder verbündet.

Die Lage ist komplex. Das Risiko von Luftkämpfen zwischen US-Flugzeugen und türkischen oder russischen Maschinen ist real, ebenso wie die Möglichkeit eines russischen Raketenangriffs auf US-Luftfahrzeuge.

China-Taiwan: Eine Invasion Taiwans durch das kommunistische China würde einen weitaus größeren Krieg nach sich ziehen als alle zuvor genannten Konflikte. Dennoch herrscht in dieser Region bislang relative Ruhe. Dies könnte den anstehenden Wahlen in Taiwan geschuldet sein, bei denen eine pro-chinesische Partei durchaus Chancen auf einen Wahlsieg hat.

Vor diesen Wahlen wird China vermutlich kein unnötiges Risiko eingehen wollen. Trotzdem bleibt die Lage zwischen den beiden Ländern angespannt und potenziell explosiv.

Ich habe Ihnen nun fünf Kriege oder kriegsähnliche Zustände skizziert, die aktuell andauern. Man könnte diese Liste noch um Konfliktherde in Aserbaidschan, Nordkorea, Niger, Indien und anderen Orten erweitern.

Ohne jedem dieser Brennpunkte eine konkrete Eskalationswahrscheinlichkeit zuzuordnen, lässt die einfache Statistik den Schluss zu: Bei fünf oder mehr simultan eskalierenden Konflikten steigt die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass einer dieser Konflikte außer Kontrolle gerät.

Möglicherweise werden wir in der Zukunft auf dieses Geflecht aus Konflikten zurückblicken und es als Vorboten eines Weltkriegs interpretieren.

 

Empfehlungen für Anleger

Anleger sollten sich an folgende Grundregeln halten:

  1. Bleiben Sie informiert. Es ist unerlässlich, stets auf dem Laufenden zu bleiben. Betrachten Sie Entwicklungen kritisch, nehmen Sie nichts als gegeben hin und seien Sie nicht allzu optimistisch in der Annahme, dass sich alles „schon irgendwie regeln wird“. Oftmals ist dies nicht der Fall. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass einer der aktuellen Konflikte eskaliert, ist beachtlich. Zwar ist es nicht zwangsläufig, dass es zu einer Eskalation kommt, doch die Wahrscheinlichkeit ist nicht zu unterschätzen.
  2. Diversifikation ist das A und O. Auch wenn es banal klingt: Viele Anleger haben ein unzureichendes Verständnis von Diversifikation. Es geht nicht nur darum, Anteile von 50 Aktien aus zehn unterschiedlichen Branchen zu besitzen. Stattdessen sollte man in fünf oder mehr nicht miteinander korrelierende Anlageklassen investieren. Dazu können Aktien zählen, aber ebenso Bargeld, Private Equity, alternative Investmentfonds, Gold, Immobilien und erstklassige Anleihen.
  3. Flexibilität bewahren. Die geopolitische Lage kann sich rasant verändern. In Zeiten, in denen die Spannungen steigen, kann es ratsam sein, den Bargeldanteil sowie Investitionen in Sachwerte zu erhöhen und zudem in Verteidigungs- und Energieaktien zu investieren. Wenn sich die Situation beruhigt, könnte eine Umschichtung zurück in andere Aktien angebracht sein.

Jetzt ist nicht der Moment, um bei der Portfolio-Allokation auf Autopilot zu schalten.

 

Mit freundlichen Grüßen

Jim Rickards

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