An den heute Früh veröffentlichten Quartalsergebnissen des Wafer-Herstellers Siltronic (ISIN: DE000WAF3001) gab es nichts zu mäkeln. Der Umsatz legte ebenso wie der Gewinn erwartungsgemäß erheblich gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Und tatsächlich schiebt sich die EBITDA-Marge mit 37,4 Prozent schon nahe an die seitens des Unternehmens für 2018 angepeilte, sagenhafte 40 Prozent-Marke. Natürlich wurde auch der mit der Jahresbilanz 2017 ausgegebene Ausblick bestätigt. Und die Quittung ist ein Minus von über sechseinhalb Prozent! Wieso?
Eigentlich liegt das weniger an den Zahlen, sondern daran, dass immer mehr Marktteilnehmer „vom Glauben abfallen“ … vom Glauben daran, dass diese starke Entwicklung wirklich so weitergeht. Zu sehr drückt der starke Euro, zu unberechenbar ist die US-Handelspolitik. Die Chipwerte standen ohnehin seit Tagen unter Druck, weil Apple-Zulieferer Taiwan Semiconductor mit seiner Quartalsbilanz enttäuscht hatte. Und als gestern Caterpillar im Rahmen der Analystenkonferenz erwähnte, dass man davon ausgehe, dass die aktuell erreichte Gewinnmarge wohl kaum noch zu überbieten sei, ging es erst recht los: Man fürchtet, der Zenit ist erreicht. Und nach dem ginge es bekanntlich eben bergab. Dass Siltronic da als Zulieferer der Chipindustrie besonders hart getroffen würde, ist schon richtig. Aber ob das mit diesem Zenit stimmt, ist noch nicht sicher. Denn Taiwan Semiconductor ist ein Unternehmen. Was ist mit den anderen?
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Dahingehend wird es morgen Abend spannend, denn da stehen die Zahlen von Intel an. Wenn die Ergebnisse und/oder Intels Perspektive für das laufende Quartal indes auch nicht überzeugen, wird es wohl heftig für Siltronic. Am bisherigen Tagestief heute fehlten weniger als 20 Euro bis zu dem Punkt, der ein markantes, mittelfristiges Verkaufssignal der Charttechnik auslösen würde. Und 20 Euro wäre diese volatilen Aktie schnell gelaufen, immerhin beträgt ja allein die bisherige Handelsspanne heute in der ersten Handelsstunde schon fast 15 Euro.
Es geht um die Supportzone aus der mittelfristigen, noch aus dem November 2016 stammenden Aufwärtstrendlinie, die zusammen mit der 200-Tage-Linie bei 117 Euro eine immens wichtige Unterstützung bietet und um die aus den Tiefs von Dezember, Februar und März zusammengesetzten Auffangzone zwischen 107,75 und 112,15 Euro. Bricht diese Zone, wäre der Weg nach unten aus charttechnischer Sicht erst einmal frei. Umgekehrt hätten die Bullen eine zweite Chance, wenn es gelingen sollte, mit 154 Euro das April-Zwischenhoch zu überwinden … aber der Weg zu dieser Widerstandslinie ist momentan länger als der zur entscheidenden Auffangzone nach unten.
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