Die Begeisterung war groß, als das Bundesverfassungsgericht urteilte, dass die Brennelemente-Steuer, die seit 2012 bei den deutschen Energieversorgern erhoben wurde, verfassungswidrig sei und zurückzuzahlen ist. Fast drei Milliarden für E.ON (ISIN DE000ENAG999) … da entstanden Begehrlichkeiten. Da muss doch auch etwas für die Anleger herausspringen, dachte man. Das tut es nicht. Und das blieb nicht ohne Folgen, wie der Chart zeigt:
E.ON war zunächst wie eine Rakete davongezogen, aber man wurde schon vorsichtiger, als Konkurrent RWE eine Sonderdividende von „nur“ einem Euro avisierte, der Rest der Steuer-Rückzahlung sollte die Kapitalbasis des Unternehmens stärken. Doch dann verkündete E.ON, dass man sich entschieden habe, das gesamte zurückfließende Kapital im Unternehmen zu belassen. Die Aktie sackte durch wie in einem defekten Fahrstuhl und durchschlug die vorher mit Schwung überwundene Widerstandszone 8,30/8,65 Euro. Heute zieht E.ON wieder an, weil Goldman Sachs sein Kursziel für die Aktie von 9,60 auf 10,50 Euro anhob. Zu spät? Ist die Rallye nicht mehr zu retten?
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Das wäre sie durchaus noch, denn auch, wenn man die Enttäuschung verstehen kann, dass es kein Extra-Bonbon für die Anleger geben wird: Diese Milliardensummen im Unternehmen zu belassen ist eine mittelfristig gesehen kluge Entscheidung. Ein ausbleibender kurzfristiger Geldsegen weicht einer für die kommenden Jahre wichtigen Stärkung der Kapitaldecke des Energieversorgers. Das kann man, nach einer ersten emotionalen Reaktion, als Investor durchaus honorieren. Und Goldman Sachs scheint diese Entscheidung ebenfalls als weise zu erachten. Aber:
Bevor E.ON wieder bullish wäre, muss der Kurs erneut durch diese nun wieder als Widerstand fungierende Zone 8,30/8,65 Euro und die an deren oberen Ende wartende 20-Tage-Linie hinaus. Solange das nicht der Fall ist, wäre das heutige Plus nur ein Pullback und – vor allem, falls der Gesamtmarkt schwächer gehen sollte – der Weg nach unten unverändert Richtung 7,40/7,60 Euro frei. Bevor E.ON nicht über 8,65 Euro schließt, bleibt die Aktie aus der Long-Perspektive ein heißes Eisen!
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