Termin: Freitag 14:30 Uhr. Relevanz: hoch. Und in diesem Fall besonders hoch, denn die Anleger warten mit Unruhe auf Antworten auf die durch die sehr schwachen Daten vom Mai aufgeworfene Frage, ob und wie deutlich es mit dem Wachstum der US-Wirtschaft bergab geht. Diese Zahlen werden die Kurse markant in Bewegung setzen, daher sollte man sich vorher mit einigen Fakten vertraut machen.
- Normalerweise immer veröffentlicht am ersten Freitag eines Monats – es sei denn, dieser erste Freitag ist auch der 1. Tag des Monats an sich. Dann wird es mit den Daten zu knapp und die Veröffentlichung wie dieses Mal auf den Freitag danach verlegt.
- Die wichtigsten Komponenten sind die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze und die Arbeitslosenquote. Auch die „participation rate“, der Anteil derjenigen US-Bürger in Arbeit im Verhältnis zu denen, die grundsätzlich arbeiten könnten, wird zusehends mehr beachtet.
- Diese Daten beziehen sich immer auf den Arbeitsmarkt außerhalb der Landwirtschaft, da letztere saisonal zu starke Schwankungen aufweist.
- Je geringer die Zahl neu geschaffener Stellen, desto geringer schätzt man das Wachstum der US-Wirtschaft ein. Basierend auf der Gedankenkette, dass mehr Menschen in Arbeit mehr konsumieren und damit das Wachstum fördern. Zudem: Wächst der Arbeitsmarkt nicht, deutet das an, dass es den Unternehmen nicht gut genug geht, um weiter zu expandieren.
- Dass diese Daten bereits so früh nach einem Monatsende vorliegen, liegt an der Art ihrer Erfassung: Sie basieren auf Umfragen bei Unternehmen (Zahl neuer Arbeitsplätze) und US-Bürgern (Arbeitslosenrate), die dann auf das gesamte Land hochgerechnet werden.
- Diese Art der Datenermittlung führt zu einer hohen Ungenauigkeit, da die Zahl der Befragten eher niedrig ist. Da die Zahl der neuen Arbeitsplätze und die Arbeitslosenrate zudem über zwei unterschiedliche Umfragen zustande kommen kommt es vor, dass sich diese beiden Teilbereiche der Arbeitsmarktdaten wiedersprechen.
- So lag die Zahl neuer Jobs im Mai bei nur 38.000, wobei man im Schnitt über 150.000 neue Arbeitsplätze bräuchte, um wegen der wachsenden Bevölkerungszahl die Arbeitslosenrate konstant zu halten. Trotzdem fiel die Arbeitslosenrate gegenüber dem Vormonat von 5,0 auf 4,7 Prozent. Zu dieser Diskrepanz erhofft man sich nun morgen Aufklärung.