Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,
Krieg war und ist die Geißel der Menschheit. Allein während des 2. Weltkriegs haben weltweit rund 70 Millionen Menschen gewaltsam ihr Leben verloren. Aber auch Unternehmen – wenn auch auf einer anderen Ebene – werden in Kriegszeiten geschunden oder enteignet und verstümmelt.
Beispielhaft dafür steht hierzulande etwa das Unternehmen Merck, dessen US-Tochter 1917 beim Eintritt der Amerikaner in den 1. Weltkrieg enteignet worden ist. Diese Maßnahme wurde nie mehr revidiert. So kennt der Kurszettel auch heute noch zwei von einander unabhängige Merck-Unternehmen.
Dramatisch auch das Schicksal der Münchener Rück. Die Bayern verloren im 2. Weltkrieg ihr gesamtes Auslandsvermögen. 1945 war das Assekuranz-Unternehmen praktisch insolvent. Heute kämpfen viele Unternehmen auf allen Seiten wieder um ihr Auslandsgeschäft, um Markenrechte und Marktanteile im Ausland. So ist die Beiersdorf AG immer noch mit einer Rumpfmannschaft in Russland aktiv. Diese Mannschaft verteidigt nichts anderes als die Rechte an der wertvollen Nivea-Marke. Die Sorge ist begründet. Verlässt Beiersdorf den dortigen Markt, wird wohl wenig später ein russisches Unternehmen die Marke kapern.
Ein anderes Beispiel: Ungeachtet der Sanktionen fördert die BASF-Tochter Wintershall immer noch Gas in Sibirien, das man anschließend an Gazprom verkauft. Das hat dem Vorstand der Wintershall, Mario Mehren, reichlich Kritik eingebracht. Die Alternative für Wintershall ist allerdings nicht sonderlich attraktiv: Verlässt man den Markt, verliert man seine Förderrechte direkt oder indirekt an den Kreml.
Anders stellt sich die Situation für diverse russische Unternehmen dar. So wird der russische Internetgigant Yandex – eine Kombination aus Google, Uber und Microsoft – nun aufgespalten. Der Gründer Arkady Volozh hat sich in diesen Tagen von seinen russischen Programmierern verabschiedet. Das toxische Russland-Geschäft geht an einen Kreml-Mann namens Alexei Kudrin. Volozh wiederum wird Yandex nun in Amsterdam für den westlichen Markt neu aufbauen. Der Krieg zwingt ihn, nun nochmals in seinem Leben als Gründer zu wirken. Ich wünsche ihm dabei wirklich alles Gute und raschen Erfolg.
Ebenfalls in rauem Wind arbeitet derzeit der IT-Spezialist EPAM Systems. Das Unternehmen ist im Prinzip rein amerikanisch, große Teile der Belegschaft saßen oder sitzen allerdings in der Ukraine oder in Russland. EPAM ist die Herausforderungen des Kriegs angegangen und hat zuletzt tausende seiner Programmierer aus der Krisenregion evakuiert. Trotzdem, die Maßnahmen waren nicht kostenlos und haben den Gewinn des zweiten Quartals böse ruiniert.
So grausam ein Krieg auch ist, am Ende entstehen neue Strukturen. Den Aufbau dieser neuen Strukturen unterstützen wir mit unseren Investitionen. Dafür winkt uns am Ende die überdurchschnittliche Rendite, wenn der Neuaufbau oder die Neuausrichtung der Unternehmen gelingt.
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Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Alexander von Parseval
Analyst und Vermögensberater
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