Am Freitagabend war seitens des CFO des Wafer-Herstellers Siltronic (ISIN: DE000WAF3001) zu hören, dass das Unternehmen für 2018 eine steigende Gewinnmarge anstrebt. Das wäre auch nötig, um ein dynamisches Gewinnwachstum zu erreichen, immerhin hatte der Chipindustrie-Zulieferer zu Monatsbeginn im Zuge der 2017er-Bilanz darauf hingewiesen, dass die Preise in 2018 wohl steigen würden, die Dynamik des Preisanstiegs aber wohl nachlassen werde. Und ein angestrebtes Umsatzwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich kann alles und nichts bedeuten … was dann auch dazu führte, dass die Aktie als Reaktion auf diese Perspektive unter Abgabedruck geriet. Diese Aussagen hätten in einem optimistischen Umfeld und bei einem intakten Aufwärtstrend das Potenzial, Siltronic deutlich höher zu tragen. Aber ein solches Umfeld liegt eben derzeit nicht vor.
Das aktuelle Marktgeschehen ist geprägt von spürbarer Zurückhaltung. Gerade dass die US-Börsen wieder senkrecht nach oben gelaufen sind, als hätte es den Schreck der vorherigen, ungewohnt scharfen Korrektur nicht gegeben, macht „Außenstehende“ wie die Investoren in Europa vorsichtig. Das wirkt zu leicht, zu einfach … verdächtig einfach. Und wenn man schon damit begonnen hat, auch mal nach unten zu sehen, die Risiken, die zuvor so bereitwillig ignoriert wurden, wahrzunehmen, erkennt man auch: Bei Siltronic ist weiteres Wachstum entscheidend davon abhängig, dass das weltweite Wachstum in 2018 auch wirklich so stark ausfällt, wie man das allgemein erhofft. Dass es wirklich so kommt, ist aber keineswegs sicher. Und gerade Zulieferer der Halbleiterindustrie sind dann sofort markantem Preisdruck ausgesetzt. Dass Siltronic gerade erst 2016 in die schwarzen Zahlen gelaufen war und jetzt grandiose Gewinne einfährt, macht klar: Das kann auch anders herum laufen – und das kann schnell passieren. Konsequenz:
Auf dieses Statement in Bezug der angestrebten Margensteigerung hin saust die Aktie nicht nach oben, sondern legt eher moderat zu. Und damit liegen die entscheidenden Charthürden, deren Überwinden Siltronic wieder in bullishes Terrain heben würden, noch über dem aktuellen Kurs. Die Aktie müsste mit 130 Euro über der 20-Tage-Linie, dem Zwischenhoch von Anfang Februar und der kurzfristigen Abwärtstrendlinie schließen, dann wäre hier ein Trading Long-Signal gegeben. Solange der Kurs darunter verharrt, wäre es jederzeit möglich, dass diese Korrektur ein „zweites Bein“ ausbildet und die im ersten Anlauf gehaltenen, mittelfristigen Aufwärtstrendlinien sowie die 200-Tage-Linie brechen.
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