Da hätte man schon gerne etwas mehr Optimismus gesehen. Heute früh wurden in China, Japan und in Europa die endgültigen Ergebnisse zu den Einkaufsmanager-Indizes für Mai veröffentlicht. Und sie waren durchweg verhalten ausgefallen. Gute Laune sieht anders aus. Und das kann der DAX-Rallye nun leicht gefährlich werden.
Denn die Einschätzungen der Einkaufsmanager sind wichtig. Sie stehen ganz am Anfang der Produktionskette und wissen daher, wie sich die Lage entwickelt. Daher sind diese Indizes, die auf Umfragen unter den Einkaufsmanagern basieren, bei denen sie die Perspektiven für die kommenden Monate mit „besser“, „schlechter“ oder „gleichbleibend“ bewerten, sehr wichtig, um einschätzen zu können, wie sich die Konjunktur ganz aktuell darstellt. Andere Daten wie z.B. Auftragseingänge oder die Industrieproduktion hinken der Gegenwart ja um Wochen hinterher, bis sie endlich auf dem Tisch liegen.
Aktuell stagniert das Wachstum offenbar. In Japan bleibt der Index unter dem Niveau von 50 Punkten, das länderübergreifend die Scheidemarke zwischen mehrheitlich ein Wachstum sehenden Einkaufsmanagern und überwiegend eine Verschlechterung erwartenden Einkaufsmanagern darstellt. In China schleicht der Index um diese 50 Punkte-Marke herum seitwärts. Und für Europa zeigt sich weiterhin ein sehr mäßiges Wachstum, bei dem Deutschland unter den Eurozone-Ländern mit am besten dasteht, aber auch dort keine positive Dynamik bei der Einschätzung aufkommt.
Kein Wunder, dass man am Aktienmarkt ziemlich zurückhaltend in den Juni startet. Jetzt wäre die EZB am Zug. Deren Entscheidung und Pressekonferenz morgen Nachmittag kann und wird viel bewegen, wird mit entscheidend dafür sein, ob DAX & Co. ihre jüngste Aufwärtsbewegung werden fortsetzen können. Der morgige Nachmittag muss es herausreißen – mehr dazu in einer Vorab-Analyse um 13 Uhr!