Gift für den Commerzbank-Kurs: In ihrer Eingangsrede im Zuge der halbjährlichen Anhörung vor einem US-Senatsausschuss sagte US-Notenbankchefin Janet Yellen, dass der Bereich der Leitzinsen, den man als normal bzw. neutral ansehen könne, aufgrund der momentanen Situation niedriger liege als das, was man noch vor der allgemeinen Niedrigzinsphase als „normal“ angesehen hätte. Und man sei nicht allzu weit von dieser „Normalität“ entfernt. Rückschluss der Anleger: Die Größenordnung der noch für die USA anstehenden Leitzinserhöhung ist überschaubar. Ein Prozent, das wurde noch als „Restrisiko“ herumgereicht. Diese Nachricht sorgte für eine Rallye, auch hier in Europa. Aber die Commerzbank fiel. Wieso?
Man geht davon aus, dass sich die EZB nicht komplett von der Richtung der US-Notenbank abkoppeln kann und folgert: Auch bei der EZB ist der Spielraum nach oben für die Leitzinsen damit begrenzt … ggf. könnte sie sogar auf Basis dieser Nachricht die Zinswende weiter hinauszögern. Und genau das, die Hoffnung auf eine bald anstehende Normalisierung des Zinsniveaus in Europa, war es, was maßgeblich für die Rallye der Commerzbank-Aktie (ISIN DE000CBK1001) seit Ende Juni sorgte.
Der Druck, der auf der Aktie daraufhin lastet, erscheint moderat – aktuell liegen wir da bei 1,3 Prozent. Aber man muss sehen, dass der DAX zeitgleich am späten Nachmittag 1,65 Prozent im Plus liegt. Nachdem die Aktie zuvor tagelang auf der Stelle trat, ist da Vorsicht angebracht. Sollte die Commerzbank-Aktie wieder in die beiden Trendkanäle vom September und Februar zurückfallen und das so deutlich, dass die bei 10,22 Euro verlaufende 20-Tage-Linie fiele, wäre für Long-Trading-Positionen der Ausstieg zu erwägen. Ein Stop Loss, der knapp unter dieser 20-Tage-Linie liegt und mit deren Anstieg Stück um Stück nachgezogen wird, wäre momentan sicherlich kein Fehler.
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