Sie haben mehr Schulden, als Ihnen vielleicht bewusst ist

Lieber Börsianer,

Finanzminister Christian Lindner schafft es nicht, einen ausgeglichenen Haushalt vorzustellen. Die Ausgabenwünsche seiner Kollegen im Kabinett sind einfach zu groß.

Möglicherweise kommt auch noch ein Minus bei den Einnahmen hinzu, wenn die Wirtschaft wie erwartet schwächer wächst und Unternehmen daher weniger Steuern zahlen müssen. Immerhin geht die aktuelle Steuerschätzung noch von einigermaßen stabilen Einnahmen aus.

Neben dem offiziellen Staatshaushalt wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche versteckte Sonderprogramme geschaffen. So gibt es auf Bundesebene derzeit 29 sogenannte Sondervermögen.

Laut Bundesrechnungshof haben diese einen Umfang von 869 Milliarden Euro und entsprechen damit ungefähr zwei Bundeshaushalten.

Bei dem Begriff Sondervermögen handelt es sich eigentlich um einen Euphemismus. Also eine verbalakrobatische Beschönigung. Denn in Wirklichkeit verbergen sich hinter den Schattenhaushalten keine versteckten Vermögenspositionen, sondern schlicht und ergreifend Schulden.

Am bekanntesten sind die Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr und der Wirtschaftsstabilisierungsfonds zur Bekämpfung der Energiekrise, der 200 Milliarden Euro umfasst.

Werte oder Vermögen werden mit diesem Geld nicht geschaffen. Es handelt sich im Wesentlichen um neue Kredite, die der Staat aufnimmt.

Schon jetzt ist die öffentliche Hand in Deutschland so hoch verschuldet, dass jeder Deutsche im Durchschnitt 28.200 Euro Schulden hat. Wenn in diesem Moment in Deutschland ein Kind zur Welt kommt, startet es sein Leben mit einem Schuldenberg von 28.200 Euro.

Solange die Zinsen niedrig sind, wie das in den vergangenen Jahren der Fall war, ist das kein Problem. Doch mittlerweile sind die Zinsen deutlich angestiegen. Der Kreditberg muss immer teurer refinanziert werden.

Dadurch schrumpft der Spielraum für dringend benötigte Zukunftsinvestitionen. Die große Einmischung des Staates ins Wirtschaftsleben hat aber noch andere Folgen.

Nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt versuchen Regierungen mit hohem finanziellem Einsatz das Verhalten der Menschen zu beeinflussen. Im Wesentlichen sind die Staaten an folgenden vier Bereichen besonders interessiert:

  • Investitionen in die Infrastruktur
  • aktive Gestaltung der Energiewende
  • verstärkte soziale Absicherung, um Wählerstimmen zu gewinnen
  • Investitionen in Zukunftstechnologien (z.B. Wasserstoff )

Der Einfluss des Staates auf die Wirtschaft wächst. Das müssen wir auch bei unseren Investitionen berücksichtigen.

Zudem wird es immer wichtiger, dass die Unternehmen sich an soziale und ethische Mindeststandards halten. Sonst droht ganz schnell der Ausschluss von öffentlichen Aufträgen. Der Staat wird zum beherrschenden Akteur im Wirtschaftsleben.

Die Staatsquote steigt. 2022 lagen die Staatsausgaben in Deutschland bereits bei 49,8% des Bruttoinlandsproduktes. Das bedeutet, dass rund die Hälfte der wirtschaftlichen Aktivitäten in unserem Land vom Staat bezahlt werden. Der beherrschende Einfluss ist überdeutlich. In der Eurozone liegt der Wert sogar bei 50,7% und ist damit noch höher als in Deutschland.

Selbst in den USA, wo die Staatsquote traditionell nur bei rund einem Drittel der Wirtschaftsleistung liegt, sprang der Wert während der Corona-Pandemie auf 46,2%. Dieses Jahr wird immerhin ein Rückgang auf 38,2% prognostiziert.

Die US-Regierung hat aber bereits bis zum Jahr 2030 Milliarden-Defizite im Staatshaushalt eingeplant und will mit hohen Summen ins Wirtschaftsleben eingreifen.

Mein Kollege Jim Rickards warnt seit vielen Jahren vor einer zu großen Einmischung des Staates. Er geht sogar so weit, dass er einen völligen Zusammenbruch unserer Wirtschaft voraussagt, wenn sich der Staat weiter in diesem Umfang in die Wirtschaft einmischt.

Deshalb hat er seinen I-3 Faktor Trader entwickelt, um auf die Risiken als Anleger adäquat reagieren zu können.

Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

 

Mit freundlichen Grüßen

Alexander von Parseval 

Chefredakteur Börse am Mittag

P.S.: Jim Rickards verweist schon seit Jahren auf den schädlichen Einfluss der Politik und vor allem auf die ausufernde Staatsverschuldung. In der Phase des Niedrigzinses wurde er für seine Schwarzmalerei lange verlacht. Das wird sich nach meiner Meinung nun ändern. Mehr zu ihm und seinem Ansatz erfahren Sie hier.

Europa steht vor einer energiepolitischen Herausforderung

  • Europa braucht Wasserstoff, um unabhängig vom russischen Gas zu werden.
  • Allein Deutschland investiert jetzt 9 Milliarden Euro in grünen Wasserstoff.
  • Hier finden Sie zwei große Profiteure, die jetzt im Boom-Sektor grünen Wasserstoff den Ton angeben.

Diese Themen könnten Sie auch interessieren

Ist das der Guru der Kryptowelt?

Ist das der Guru der Kryptowelt?

Lieber Börsianer, Kryptowährungen sind wieder in Mode. Der Bitcoin hat 2023 um 161% zugelegt. Doch Bitcoin ist nicht die einzige Kryptowährung, mit der sich Geld verdienen lässt. Aktuell gibt es...

Europa steht vor einer energiepolitischen Herausforderung

Jetzt hier klicken & gratis downloaden!

 

  • Europa braucht Wasserstoff, um unabhängig vom russischen Gas zu werden.
  • Allein Deutschland investiert jetzt 9 Milliarden Euro in grünen Wasserstoff.
  • Hier finden Sie zwei große Profiteure, die jetzt im Boom-Sektor grünen Wasserstoff den Ton angeben.

Unsere Experten

Was unsere Leser über uns sagen

Ich bin auch in diesen turbulenten Zeiten mit Ihren Diensten, mit den Analysen und den daraus resultierenden Anlageempfehlungen sehr zufrieden. Angenehm empfinde ich die Art und Weise, wie analytische Fakten (für und wider, nicht reißerisch) präsentiert werden und zum Mitdenken und Folgen anregen.

Klemens

Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bedanke mich ganz herzlich für die Empfehlungen im Bereich Bitcoin und Ethereum. Sehr gute Empfehlungen waren auch BHB-Group, Newmont und Pan American Silver . All diese Ticker haben sich in meinem Depot gut entwickelt.

G. D.

Ich bilde in meinem Depot die Empfehlungen von Herrn von Parseval und Herrn Straube zu fast 100 % ab, bin damit sehr zufrieden und bislang sehr erfolgreich.

R.K.

X