Lieber Börsianer,
in den vergangenen Jahren ist uns von verschiedener Seite immer wieder der Untergang etwa der Papierwährungen oder am besten gleich des gesamten Finanzsystems prognostiziert.
Nun, immer noch bezahle ich meine Semmeln in Euro, und das Finanzsystem ist immer noch das nämliche. Gleichwohl sehe ich zwei Entwicklungen, die mich aus mehreren Gründen mit Sorge erfüllt.
Zumal sich hier Tendenzen perfekt ergänzen und sich in ihrer Schädlichkeit wechselseitig aufbauen.
Kurz einige Zahlen: Im Rahmen der aktuellen Korrekturen sind US-Aktie um rund 20 % gefallen. Dadurch wurden am Markt Vermögenswerte in Höhe von rund 6 Billionen USD vernichtet. Der Vermögensverlust reicht nun auch in die klassische Mittelschicht hinein.
So habe ich gelesen, dass derzeit rund 1,5 Millionen Amerikaner ihre Ruhestandspläne umdenken. Man kann diesen „Umdenkprozess“ auch ganz platt als „Gürtel enger schnallen“ verstehen.
Auf der anderen Seite wurden in den Jahren 2020/21 – Corona-Pandemie – die Schuldenmaschinen wieder rund um den Globus angeschmissen.
Hernach mobilisierten die Staaten Kapital, um Strom- oder Gaspreisbremsen im Kampf gegen die Inflation zu mobilisieren. Außerdem sind heutzutage Rüstungsausgaben wieder ein relevanter Faktor für jeden nationalen Haushalt.
Was ist das Ende vom Lied? Die Baisse der Aktien schrumpft weltweit die Vermögen, dafür explodieren auf der anderen Seite die Schulden. Das ist ein fataler Trend, der uns langfristig, sofern keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen werden, unweigerlich in den Abgrund bringen wird.
Derzeit ist es für uns als Börsianer nicht absehbar, ob die Politik diese Herausforderungen wirklich erkennt oder sich weiterhin verweigert. Aus dem Kampf gegen die Inflation hatte sich die westliche Regierungspolitik schon einmal elegant herausgehalten.
Das hat man im Wesentlichen zu einer Aufgabenstellung für die Notenbanken erklärt. Während also Fed und EZB die Zinsen erhöht haben, konnte Washington, Berlin oder Paris weiter lustig Geld unters Volk schmeißen.
Das ist oder war keine ernsthafte Politik, die Zukunft schafft, sondern Populismus, der die nächste Wahl für die Amtsinhaber retten soll.
Es verdichten sich die Anzeichen, dass die Schulden zu der Existenzfrage des westlichen Systems – Demokratie und Marktwirtschaft – werden. Als Börsianer – aber natürlich auch als Bürger – sollten wir uns auf die Eventualität vorbereiten, dass die Politik diese Existenzfrage gar nicht oder falsch beantworten wird.
Das Ergebnis ist in beiden Fällen mindestens ein Teilkollaps des Systems.
Bitte machen Sie es nicht wie die Politik und verschließen Sie die Augen vor der Realität! Holen Sie sich jetzt die wichtigen Informationen, auch wenn sie schmerzhaft für uns sein können.
Mit freundliche Grüßen
Alexander von Parseval
Chefredakteur Börse am Mittag
P.S.: Diesen Hinweis kennen Sie an dieser Stelle schon: Beachten Sie bitte, dass das Aktionsangebot für diesen Dienst heute endet. Danach können Sie ihn dann für längere Zeit nicht mehr bestellen. Ich halte es für wichtig, dass Sie diese Info kennen.