Wohin mit dem Geld? (3) Anleihen

Während die Medien mehrheitlich den Tenor der EU-Politiker verbreiten, denen natürlich nichts anders übrig bleibt als immer wieder zu betonen, dass die EU die Folgen des britischen Referendums wegstecken wird, steigen die Kurse zwar an der Londoner Börse, aber die Scharte, die diese Entwicklung an den anderen Börsenplätzen in Europa gerissen hat, ist unverändert da. In einer kurzen Serie sieht sich der Anlegerverlag nach möglichen Alternativen um – wobei vor allem die charttechnische Analyse zeigen soll, wie „gesund“ ein Markt wirkt, der als Alternative dienen könnte, wenn der Gegenwind am europäischen Aktienmarkt überhandnimmt.

Was ist mit Anleihen? Sinnlos, weil man keine Zinsen mehr bekommt?

Es kommt darauf an, worauf man abzielt. Wenn man heute Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit kauft, muss man in der Tat Geld mitbringen, statt Zinsen zu erhalten. Die Rendite ist mittlerweile mit -0,12 Prozent negativ. Aber die Kurse steigen weiter. Wieso? Wer kauft so etwas noch?

Käuferseite bleibt unterstützt

Nicht zuletzt die EZB – und das ist ein entscheidender Punkt. Der Versuch, mit gezielt gedrückten Renditen am Anleihemarkt den gewünschten Inflationskorridor um zwei Prozent zu erreichen, indem man die Anleger nötigt, ihr Geld auszugeben statt in Anleihen zu stecken, dadurch den Konsum zu steigern und den Unternehmen so die Möglichkeit zu geben, die Preise zu erhöhen, ist bislang nicht aufgegangen. Aber die EZB  findet keinen anderen Weg – also setzt sie ihr Anleihekaufprogramm fort.

Mit mittlerweile 80 Milliarden Euro pro Monat stellt sie eine ganz entscheidende Größe am Anleihemarkt dar. Hinzu kommen die großen Fonds, die weiterhin darauf angewiesen sind, hier zuzugreifen. In diesem Umfeld erscheint eine Zinswende hin zu wieder deutlich steigenden Renditen vorerst nicht wahrscheinlich, noch tiefere Renditen hingegen möglich. Und je tiefer es mit den Renditen europäischer Anleihen geht, desto höher steigen deren Kurse.

Spekulation auf Kursgewinne

Wenn es Ihnen also nicht darum geht, eine Anleihe mit fünf oder zehn Jahren Laufzeit bei deren Emission zu kaufen und bis zum Laufzeitende zu behalten, besteht die Möglichkeit, auf Kursgewinne zu spekulieren, sie also vor Laufzeitende wieder am Markt zu verkaufen, wenn deren Kurs gestiegen ist.

Dieser hier abgebildete Chart zeigt das Barometer deutscher Anleihen am Terminmarkt, den Bund Future. Er bildet vereinfacht ausgedrückt eine fiktive, immer zehn Jahre laufende Bundesanleihe ab. Steigt der Bund Future, steigen die Anleihekurse parallel.

Sie sehen in diesem langfristigen Chart auf Monatsbasis die letzten vier großen Aufwärtstrends. Der aktuelle hätte, würde er auf der Zeitschiende die Größenordnung der vorherigen erreichen, noch Spielraum. Vorsicht wäre indes dennoch angeraten, die Börse ist auch hier, trotz Notenbank-Käufen, keine Einbahnstraße. Es würde sich anbieten, Rücksetzer abzuwarten, um immer mal wieder kleinere Positionen zuzukaufen.

 

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