Schon wieder wurde aus den USA ein Anstieg der Öl-Lagerbestände gemeldet. Das ist in sechs Wochen der fünfte – und mit +2,5 Millionen Barrel fiel dieser Anstieg vergleichbar deutlich aus wie in der Vorwoche. Und ebenso wie da kam er unerwartet, denn die Analysten hatten im Schnitt nur mit +0,9 Millionen Barrel gerechnet. Das sorgt für Verkaufsdruck – und das nicht nur bei Rohöl.
Auch, wenn die enge Bindung, die wir in der ersten Jahreshälfte zwischen dem Ölpreis und den Aktienindizes gesehen haben, aktuell nicht mehr gar so eng ist, gibt es doch noch genug Akteure, die steigende Lagerbestände nicht nur mit einer wieder abnehmenden Ölnachfrage gleichsetzen, sondern mit einer wieder schwächeren Weltwirtschaft. Was im Prinzip ja richtig wäre. Aber davon abgesehen, dass die Lagerbestände nicht zwingend auf den Verbrauch schließen lassen, weil man z.B. einfach mal etwas mehr, auf Vorrat, hätte einkaufen können, ist ein wöchentliches Auf und Ab kein unmittelbarer Spiegel des weltweiten Wachstums. Das bewegt sich nicht wie ein JoJo, Richtungswechsel dauern da Monate. Aber:
Chancen nach oben erst einmal dahin
Sei es drum, viele Investoren denken nicht nur trotzdem so, sie handeln auch so. Und so führt ein nach diesen Daten fallender Ölpreis auch zu Druck bei DAX und Dow Jones. Aber hier soll es uns natürlich vor allem um den Ölpreis selbst gehen. Dazu ein Blick auf den Chart der Ölsorte Nordsee Brent, die für uns in Europa interessanteste Ölsorte. Sie sehen:
Der Kurs ist eine halbe Stunde nach Bekanntgabe der Daten (16:30 Uhr) deutlich unter Druck geraten. Das aktuelle Minus liegt bei etwa zwei Prozent. Damit ist der Versuch, sich wieder in den Januar-Aufwärtstrendkanal hinein zu retten, erst einmal abgewiesen worden. Zielzone wäre, wenn sich dieser Verkaufsdruck bis zum Abend hält, der Unterstützungsbereich 44,50/45,50 US-Dollar. Aber erst, wenn auch der eindeutig gebrochen würde, wäre auch die mittelfristige Tendenz wieder bearish – bis dahin wäre hier noch alles drin.
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