Die Trader geben sich am Rohöl-Markt gerade Saures. Und auch zwei Stunden nach Veröffentlichung der neuesten US-Öllagerbestände ist noch völlig offen, welche Seite sich durchsetzen wird. Aber eines ist klar: Hier geht es um charttechnisch entscheidende Marken. Wer heute gewinnt, hat damit wichtige Supportmarken (bzw. bei den Bären wichtige Widerstände) im Rücken. Wie fielen die Daten aus?
Eigentlich eher unauffällig. Der Lagerbestand in den USA ist um 1,05 Millionen Barrel gestiegen, die Prognose lag bei -1,0 Millionen. Das ist beileibe keine große Differenz. Aber es ist immerhin der dritte, jeweils kleine, Anstieg in Folge. Und das bestärkt die bearishen Trader in ihrer Ansicht, dass die Nachfrage nach dem Schwarzen Gold zwar tendenziell steigen mag, diese aber durch die Wiederinbetriebnahme vieler Förderstätten, die im Zuge der Öl-Baisse zeitweise stillstanden, überkompensiert wird.
200-Tage-Linie heiß umkämpft
Kurz nach Bekanntgabe der Daten um 16:30 Uhr versuchte man es zwar trotzdem kurz auf der Long-Seite, musste da aber – zumindest zur Stunde – das Feld räumen. Sollte es bei dem momentanen Minus bleiben, würde es sich gar noch ausweiten, wäre das ein immens wichtiger Schritt hin zu einem erneuten Abwärtsschub de Ölpreise. Sie sehen es im Chart:
Rohöl Brent, das wir hier repräsentativ ausgewählt haben (und das sich tendenziell parallel zu den anderen Ölsorten bewegt), würde damit den dritten Tag in Folge daran scheitern, sich wieder über den markanten Widerstand in Form des Zwischentiefs vom Mai bei 45,30 US-Dollar hinaus zu schieben. Zugleich würde der aktuelle Stand bedeuten, dass Rohöl Brent wieder unter die gerade erst am Montag zurückeroberte 200-Tage-Linie fallen würde. Würde Brent unter 44 US-Dollar schließen, wäre die Wahrscheinlichkeit damit hoch, dass die auffällige Supportlinie um 39,50 US-Dollar relativ zeitnah angesteuert wird.
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