Es kommen zwar bei Nordex (ISIN: DE000A0D6554) immer wieder Meldungen über neue Aufträge, aber das nimmt kaum noch jemand zur Kenntnis. Wenn Pessimismus erst einmal zum Standard wird ist er ebenso hartnäckig wie Euphorie. Vor allem dann, wenn der Großteil des Aktienmarkts von eben dieser Euphorie bestimmt wird, andere Aktien durch die Decke gezockt werden. Wer da zu lange liegenbleibt, wird nicht nur liegen gelassen, sondern zur Beute der Leerverkäufer. Wobei es dann nicht einmal mehr Argumente braucht, um eine Aktie tiefer zu reden. Neue Aufträge? Ja, aber … da kommt bestimmt nichts nach. Ungewöhnlich niedriges Kurs/Gewinn-Verhältnis? Ja, aber … wenn die Gewinne weiter fallen, ist die Aktie trotzdem nicht billig. Das kann man ewig so weiter treiben.
Und ebenso, wie man zuletzt den Eindruck gewinnt, dass Analysten ihre Kursziele bei Aktien, die einfach über ihre vorherigen Berechnungen hinaus sausen, nur erhöhen, weil die Aktie eben schon höher steht, entsteht bei Nordex der umgekehrte Eindruck. Nachdem der Goldman Sachs-Analyst mit der Begründung, der Abschlag der Nordex-Aktie zur Gesamtbranche müsse noch größer sein, das Kursziel von zwölf auf acht Euro senkte, musste irgendjemand das natürlich toppen. Bei Kepler Cheuvreux lautet das Ziel jetzt 6,70. Höher, schneller, weiter … bei Nordex auf den Kopf gestellt.
Letzte Woche wurde mit 8,72 Euro ein neues mehrjähriges Verlaufstief erreicht. Während so etwas in den Vormonaten immer wieder Käufer anlockte, haben derzeit selbst die letzten Mutigen die Nase voll. Eigentlich heißt es ja, das sei dann der Moment, wo man zugreifen müsse. Während man da aussteigen sollte, wo alle hineinwollen. Stimmt wohl. Aber man braucht dann Geduld und Nerven. Und man muss sich darüber im Klaren sein: Was billig scheint, kann noch viel billiger werden und nein, es gibt keine Garantie, dass Nordex sich seitens der Gewinne wie ein Phönix aus der Asche erheben wird. Das ist eine Chance, aber keine Gewissheit. Klar ist indes:
Wenn Leerverkäufer derart lange derart aggressiv agieren, fühlen sie sich sicher. Das endet meist böse, in einer Short Squeeze, einer Eindeckungspanik. Anfang des Monats war der Ansatz davon schon zu sehen, dann hatte Goldman Sachs mit der Kurszielsenkung jegliche Aufwärtstendenz einfach „abgeschossen“. Das kann wieder passieren, wenn Nordex Anzeichen einer Wende zeigen sollte. Aber natürlich kommt irgendwann dieser Tag X, an dem die Bären überrannt werden. Man muss eben Geduld und Nerven haben … wer die nicht mitbringen kann oder will, sollte Nordex noch meiden. Hinweis: Die nächste Quartalsbilanz ist für den 14. November terminiert.
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