Die am Donnerstagabend von Microsoft präsentierte Quartalsbilanz überzeugte – und die Anleger reagierten. Nicht nur, dass die Aktie daraufhin 4,2 Prozent über dem Donnerstags-Schlusskurs aus dem Handel ging. Im Handelsverlauf wurde sogar eine uralte Rekordmarke geknackt: Das alte Verlaufshoch von 59,97 US-Dollar, markiert Anfang 2000. Seitdem war die Aktie diesem damaligen Euphorie-Hoch nie mehr nahe gekommen. Am Freitag wurde es bezwungen, geschlossen hat die Aktie nur wenig darunter.
Diesmal blieb die Microsoft-Sogwirkung aus
Microsoft ist ein Schwergewicht und in allen drei großen US-Indizes dabei – im Dow Jones, im Nasdaq 100 und im S&P 500. Und Sie sehen im Chart durch die schwarz gekennzeichneten Kurssprünge: Immer, wenn „Mr. Softee“, wie Anleger das Unternehmen auch nennen, Zahlen präsentiert, geht es rund – und zuletzt meist nach oben. Das ist eine Aktie, die den Gesamtmarkt beeinflussen kann. Oft lassen sich die Akteure von der Begeisterung über Microsoft anstecken weil sie sich sagen: Wenn Microsoft läuft, läuft der US-Konsum, ja passt das Wachstum weltweit. Diesmal lief es anders:
Die Aktie selbst stieg zwar, aber der US-Gesamtmarkt nicht. Warum? Weil zugleich am Freitag ein Options-Verfalltermin über die Bühne ging, der die Notierungen gebremst haben könnte? Möglich ist das. Aber dennoch sollte man diese auffällige Ignoranz gegenüber den sonst so „ansteckenden“ guten Zahlen von Microsoft nicht zu gering schätzen. Wenn sich Anleger von „good news“ nicht animieren lassen – wovon dann?
Denkbar ist auch, dass die unter den Erwartungen ausgefallene Umsatzprognose des Chipherstellers Intel nervös macht. Immerhin ist der Chip-Absatz ein Nukleus für das Wachstum. Klemmt es da, kann es zwei, drei Monate später auch bei PC-Herstellern und letztlich beim Konsum insgesamt hapern.
Schlusskurse über 60 US-Dollar wären wichtig
Was Microsoft selbst angeht, ist dieser Sprung über die Handelsspanne der vergangenen Monate ein sehr bullishes Signal. Beruhigend wäre es indes, wenn die Aktie auch klar über 59,97 US-Dollar, dem oben genannten alten Verlaufsrekord des Jahres 2000 schließen würde. Und:
Auf keinen Fall sollte die Aktie jetzt wieder in die alte Handelsspanne zurück fallen. Ein Stoppkurs um 57,50/58 US-Dollar wäre da jetzt angemessen, um die aufgelaufenen Gewinne zu sichern.
PS: Sie möchten gerne regelmäßig informiert sein, wo sich Chancen auftun oder Risiken lauern? Gerne – nutzen Sie doch einfach unseren kostenlosen, börsentäglichen Newsletter „Börse am Mittag“. Einfach hier anmelden: