Das Biotechunternehmen MediGene (ISIN: DE000A1X3W00) hat kurzfristig eine Kapitalerhöhung angekündigt und durchgeführt, durch die das Stammkapital um zehn Prozent steigt. Die normalen, freien Aktionäre blieben dabei, wie meist in solchen Fällen, unberücksichtigt. Das eingenommene Kapital soll vor allem in Forschung und Entwicklung fließen – soweit ist das alles problemlos. Und auch, wenn man nun aufgrund der Kapitalerhöhung den Gewinn auf etwa zehn Prozent mehr Aktien verteilen müsste: Das spielt für den Moment keine Rolle, denn da gibt es ja nichts zu verteilen. MediGene agiert in den roten Zahlen. Und kurzfristig kann sich das nicht ändern. Eigentlich gäbe es also keinen Grund, hier mit fallenden Kursen zu rechnen. Doch die geben dennoch nach.
Das allerdings tun sie nicht erst seit gestern. Das Hoch der letzten zwei Monate wurde am vergangenen Freitag erreicht, am Verfalltermin für Mai-Optionen an der Terminbörse. Seither geht es abwärts. Nachdem die gut eine Woche zuvor präsentierte Quartalsbilanz nicht gerade inspirierend war und die Meldung des 14. Mai, dass MediGene über die Erweiterung seiner Kooperation mit Bluebird eine Einmalzahlung von acht Millionen US-Dollar erhält, in den Kursen verarbeitet war, war es mit den Käufen erst einmal vorbei. Ein solcher Rücksetzer ist eigentlich kein Grund, um nervös zu werden. Aber hier haben wir einen Aspekt, der vorsichtig stimmen sollte:
MediGene war Ende vergangener Woche über das Zwischenhoch vom April gestiegen. Dadurch wurde ein Doppeltief vollendet, das umso solider wirkte, als beide Tiefs erfolgreiche Tests der 200-Tage-Linie beinhalteten. Doch statt Anschlusskäufen kam sofort Verkaufsdruck auf, der Ausbruch wurde zur Bullenfalle – das ist negativ. Jetzt steuert die Aktie erneut auf den doppelten Leitstrahl in Form der 200-Tage-Linie und der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie zu: Diesmal könnte es, mit einer solchen Bullenfalle als entmutigendes Element für die Bullen im Gepäck, schwieriger werden, diese Zone, aktuell bei 13,60/13,80 Euro, zu verteidigen. Da knapp darunter eine Absicherung zu platzieren, erscheint in jedem Fall erwägenswert!
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