Die Pleite von Air Berlin war zwar deren Leid, aus Sicht der Anleger aber für die Lufthansa eine Freude. Denn die Start- und Landerechte von Air Berlin würden der Kranich-Airline weitgehend tadellos ins Konzept passen. Ob man diese auch bekommt, ist eine Frage, die noch offen ist. Vorgekauft haben die Akteure aber schon mal. Zu voreilig?
Es fällt auf, dass die Aktie (ISIN: DE0008232125) auf dem Niveau des bisherigen Jahreshochs bei 21,23 Euro, das im Juli markiert wurde, ins Stocken gerät. Warum? Weil die Aktie langsam eine Menge Risiko einpreist. Der Kurs startete bei 12,27 Euro ins Jahr 2017 und ist knapp hinter RWE der große Überflieger des DAX. Aber die Lufthansa ist eine immens konjunktursensible Aktie. Das langfristige Auf und Ab des Kurses macht sehr deutlich, wie immens die Gewinne steigen, wenn es gut läuft, wenn die Passagier- und Frachtauslastung steigt, die Kraftstoffkosten sich in Grenzen halten. Aber es macht eben auch deutlich, wie schnell es bergab geht, wenn sich die Lage auch nur leicht eintrübt. Und derzeit notiert die Lufthansa-Aktie auf einem Niveau, das zuletzt 2007 erreicht worden war.
Wenn es gelingt, das bisherige Jahreshoch als Widerstand herauszunehmen – fein, dann ist der Weg nach oben erst einmal wieder frei. Aber wenn nicht, sollte man auf die Kreuzunterstützung aus der 20-Tage-Linie und der zeitweise gebrochenen, jetzt zurückeroberten Januar-Aufwärtstrendlinie achten. Die liegt bei 19,80 Euro. Und wenn diese Linie fiele, kann es sehr schnell in Richtung des Zwischentiefs vom 1. August bei 17,80 Euro gehen – und da muss man dann wirklich nicht auf der Long-Seite dabei sein.
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