Dass die US-Notenbank gestern die Leitzinsen unangetastet ließ, hat viele Akteure erfreut, auch, wenn angedeutet wurde, dass es Richtung Jahresende dann doch noch erfolgen könnte. Die Voraussetzungen für eine Zinsanhebung verdichten sich, so die „Fed“. Aber man wolle noch weitere Daten abwarten, zumal die Investitionstätigkeit der Unternehmen nicht mit dem sonstigen Wachstum mitziehe und die Inflation einfach noch zu niedrig sei.
Dass die Maßnahme nur aufgeschoben und nicht aufgehoben ist, dürfte dazu geführt haben, dass der US-Dollar nur moderat reagierte – aber gefallen ist er trotzdem. Nachdem er am Mittwoch die 200-Tage-Linie verteidigen konnte, an der er in den letzten Wochen mehrfach wieder nach oben drehen konnte, ist er am heutigen Donnerstag auf dem Weg nach oben – und das ist ein Bremsklotz für den DAX, denn:
Das bedeutet einen steigenden Euro und damit gegenüber dem Export-Hauptkonkurrenten USA einen Nachteil. Je billiger die Währung, desto besser die Exportchancen im Ausland, denn dann lässt es sich billiger anbieten. Noch ist der Anstieg des Euro zum Greenback zu moderat, um den DAX auszubremsen – aber sollte der Kurs die bei 1,1290 US-Dollar verlaufende Abwärtstrendlinie überwinden, wird das ein Klotz am Bein der DAX-Rallye sein.
Wirklich nachhaltige Veränderungen, d.h. ein Ausbruch aus der seit anderthalb Jahren geltenden Tradingrange zwischen grob 1,04 und 1,17 US-Dollar nach oben, werden aus dieser Konstellation aber erst entstehen, wenn die US-Notenbank wirklich ernst macht und eine Zinswende einläutet, in denen es vierteljährlich zu Zinserhöhungen kommt – ein Szenario, das mit Blick auf das dafür viel zu magere US-Wachstum vorerst unrealistisch ist.
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