Der Außenwert des Euro, d.h. sein Kurs zu den anderen Währungen wie dem U-Dollar oder dem Yen, ist momentan das Barometer der Wahrscheinlichkeit, welche die Anleger einem Verbleib Großbritanniens in der EU zumessen. Die war in den vergangenen Tagen gesunken, nachdem Umfragen andeuteten, dass das Lager der EU-Gegner in England wächst. Der nun aufgrund des perfiden Mordes an einer britischen Politikerin ausgesetzte Wahlkampf beider Seiten lässt nun einige hoffen, dass diese Eskalation der Lage viele Briten dazu bringen wird, diesen Austritt mit seinen schwer greifbaren Folgen abzulehnen. Und das wiederum führte dazu, dass der Euro in seiner Relation zum US-Dollar von einer immens wichtigen Chartmarke aus wieder nach oben drehte:
Der Euro war der Kreuzunterstützung aus der unteren Begrenzung des Dezember-Aufwärtstrendkanals, dem Verlaufstief des Monats Mai und der 200-Tage-Linie im Bereich 1,1100/1,1120 US-Dollar schon bedrohlich nahe gekommen, als die Nachricht von der Aussetzung des britischen Referendum-Wahlkampfes den Kurs wieder nach oben katapultierte. Das reichte, um ihn wieder auf das Niveau der zuvor umkämpften Unterstützung in Form des 20-Tage-Durchschnitts bei 1,1220 US-Dollar zu heben. Aber:
Noch ist der Euro nicht wieder auf festem Boden. Der Wahlkampf soll Anfang der kommenden Woche weitergehen, am Donnerstag dann ist die Abstimmung. Bis dahin wird es hier weiterhin zu heftigen Schwankungen kommen. Wichtig: Die Auffangzone 1,1100/1,1120 sollte dabei nicht auf Schlusskursbasis gebrochen werden, Stoppkurse knapp unterhalb dieser Zone wären ratsam!