Das war schon ein charttechnischer Befreiungsschlag, der sich sehen lassen konnte. Am Donnerstag lief die Deutsche Bank-Aktie mit Schwung über die mittelfristige, seit März drückende Abwärtstrendlinie – und das deutlich. Und heute steigt sie weiter. Da muss man sich nur entspannt zurücklehnen und zusehen, wie sich die Aktie wieder in Richtung akzeptabler Kursniveaus begibt … oder?
Die Probleme bleiben, der Kurs nimmt nur „good news“ vorweg
Nein, entspannen oder gar wegsehen darf man hier nicht, keinen Moment lang. Denn ja, charttechnisch sieht das Ganze gut aus, die nächsten Charthürden würden erst bei 13,84 (September-Hoch) und bei 14,34 Euro (200-Tage-Linie) warten. Aber überlegen wir mal: Was hat sich bei den Faktoren verändert, die die Aktie zuvor so hatten abstürzen lassen? Nichts!
Weiterhin drücken die negativen Zinsen auf das Geschäft. Weiterhin wird umgebaut und umstrukturiert, wie schon seit Jahren. Weiterhin ist offen, wie heftig die Strafe aus den USA ins Kontor schlagen wird. Und dass Großinvestoren aus China und dem arabischen Raum sich an einer Kapitalerhöhung beteiligen würden, ist das eine gute Nachricht? Nur eingeschränkt, denn würde eben diese Kapitalerhöhung nötig, wäre das das eigentlich Unerfreuliche. Was bedeutet:
Nicht zu viel riskieren
Der Anstieg ist gut und schön, aber man muss sich bei dieser Aktie im Klaren sein, dass es jederzeit und ohne Vorwarnung wie in einem defekten Fahrstuhl wieder nach unten gehen kann, denn hier preist man „good news“ ein, die kommen können, aber nicht müssen! Wir raten dazu, auch auf ein negatives Szenario vorbereitet zu sein:
Keine zu großen Positionen, keine zu hohen Hebel bei Derivaten und niemals ohne Stop Loss! Der wäre momentan um die 12,40 Euro sinnvoll angesiedelt, knapp unter der Kreuzunterstützung aus der ultra-steilen Aufwärtstrendlinie, der überwundenen Abwärtstrendlinie und dem Zwischenhoch von Anfang Oktober.
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