Rein charttechnisch betrachtet steht es für Daimler (ISIN: DE0007100000) momentan 50:50, es könnte aus der derzeitigen Konstellation jederzeit ebenso leicht einen Ausbruch nach oben wie einen nach unten geben. Aber kämpfen die Bullen da nicht trotzdem auf verlorenen Posten?
Die Quartalsbilanz, die Daimler in der Vorwoche auf den Tisch legte, war zwar nicht explizit schlecht. Aber Goldgräberstimmung konnte bei diesem Zahlenwerk nicht gerade aufkommen. Und dass dieser „Deal“ zwischen Juncker und Trump zwar die grundsätzliche Bemühung um beiderseitig niedrigere Industriezölle beinhaltete, die Automobilindustrie dabei aber explizit ausklammerte, macht klar, dass das Thema Strafzölle für die deutschen Autobauer noch keineswegs vom Tisch ist. Dass Donald Trump im Wochenverlauf die Drohkulisse gegen China noch verstärkte, macht das umso deutlicher.
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So gesehen ist es schon eine Leistung, dass sich die Aktie weiterhin in Schlagdistanz hält, um aus der momentanen Seitwärtsspanne nach oben auszubrechen. Grundsätzlich ist positiv, dass deren unterer Rand an der unteren Begrenzung der Kurslücke liegt, die Anfang Juli entstanden war – ein sauberer Gap-Close. Aber was zur Vorsicht mahnt ist, dass die Aktie schon kurzzeitig über die wichtige Charthürde von 59 Euro ausgebrochen war, dann aber doch wieder darunter rutschte. Das ist zwar nur eine Mini-Bullenfalle, aber es macht deutlich, dass das Bären-Lager diese Zone so lange konsequent verteidigen wird, bis wirklich positive Nachrichten andeuten, dass es nicht mehr erfolgversprechend wäre, den Weg nach oben zu verbauen.
Dementsprechend wäre Vorsicht angezeigt. Erst, wenn Daimler über 60 Euro schließen und die 59 Euro-Hürde damit glaubwürdig bezwingen würde, wäre das Chance/Risiko-Verhältnis für Long-Trades mit Ziel in den nächsten Resistance-Bereich um 63,80 Euro wirklich tauglich.
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