Seitdem die Wachstumssorgen um die chinesische Wirtschaft aus den Schlagzeilen verbannt wurden, haben auch viele Anleger das Reich der Mitte aus dem Blick verloren. Schlechte Idee! Denn hier hat man in den letzten Wochen allerhand verpasst. Wir haben in den letzten Wochen regelmäßig auf die Chancen hingewiesen, daher dürften Sie als einer/eine der eher wenigen Akteure mit von der Partie sein, während die chinesischen Indizes charttechnisch vorbildlich weiter zulegen.
Importe/Exporte besser als erwartet
Und heute Früh kamen dazu auch endlich (!) mal wieder positive Konjunkturdaten. Seit November 2014 sind die Importe nach China jeden einzelnen Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen. 21 Monate lang. Für August nun kam die Wende. Ob die nur vorläufig ist oder nicht, kann man natürlich noch nicht sagen, aber die +1,5 Prozent im Vergleich zum August 2015 waren gut. Erwartet hatte man ein Minus um die fünf Prozent, im Vergleich Juli 2016 zu Juli 2015 hatte es noch ein Minus von 12,5 Prozent gegeben. Die Exporte Chinas in den Rest der Welt blieben zwar mit 2,8 Prozent im Minus, aber das war immerhin besser als die Prognose (-4,0 Prozent) und das Juli-Ergebnis (-4,4 Prozent).
Das ist somit positiv für die Exporteure hierzulande, denn es zeigt, dass der Abstieg der Einfuhren nach China erst einmal gestoppt ist. Und es ist positiv für die chinesischen Wachstumsperspektiven selbst. Die Konsequenz waren Kursgewinne bei den chinesischen Aktienindizes. Keine gewaltigen, denn diese Daten sind für die Binnenkonjunktur weniger wichtig als die in der kommenden Woche anstehenden August-Daten zu Industrieproduktion, Investitionsausgaben und Einzelhandel. Aber der Chart kann überzeugen:
Blitzsauber bullish
Wir sehen hier den Hang Seng China Enterprises Index (HSCEI), einen Index, der zwar in Hongkong gehandelt wird, aber nur chinesische Aktien umfasst. Er ist zur Beurteilung der Lage günstiger, weil es auf ihn in Deutschland auch Derivate gibt. Sie sehen eine absolut tadellose bullishe Gemengelage:
Ausbruch über die markante Widerstandszone 9.050/9.100 Punkte nach vorherigem, zähen Ringen. Anschlusskäufe, die dann in eine Konsolidierung übergingen. Und diese Konsolidierung wiederum wurde blitzsauber an der im Chart blau markierten 20-Tage-Linie aufgefangen und ging in erneute Käufe über, die das vorherige Hoch (im Gegensatz zum DAX beispielsweise) bereits klar überboten haben.
Fazit: bullish! Stoppkurse? Natürlich, auch in einem solchen Umfeld. Hierfür wäre ein Niveau knapp unter der 20-Tage-Linie, um 9.600 Punkte, zu überlegen.
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