Bargeld muss weg!

Ein Bündel Geldnoten

Sehr geehrter Leser,

das Schwinden des Bargeldgebrauchs ist keine reine Spekulation oder Dystopie; es ist eine reale Entwicklung, die in entwickelten Ländern weltweit zu beobachten ist.

In Australien sind diese Entwicklungen besonders stark zu beobachten, doch es handelt sich um einen globalen Trend.

Der rasche Rückgang von Bartransaktionen in Australien von 70 Prozent im Jahr 2007 auf 13 Prozent im letzten Jahr ist beispielhaft für die Geschwindigkeit, mit der sich diese Veränderungen vollziehen können.

Es gibt viele Gründe für diesen Wandel: der Aufstieg digitaler Zahlungsmethoden, wachsende Sicherheitsbedenken bezüglich Bargeld und natürlich die jüngste Pandemie, die den Wandel weiter beschleunigt hat.

COVID-19 hat nicht nur die Art und Weise, wie wir arbeiten und sozialisieren verändert, sondern auch, wie wir bezahlen. Die Sorge um die Übertragung des Virus durch physische Medien, insbesondere Bargeld, hat viele dazu veranlasst, kontaktlose Zahlungsmethoden zu bevorzugen. Aber auch ohne die Pandemie wären wir wahrscheinlich auf dem Weg zu einer immer geringeren Nutzung von Bargeld.

Eine Umfrage ergab, dass mehr als ein Drittel der Amerikaner und Europäer überhaupt kein Problem damit hätte, Bargeld aufzugeben und komplett digital zu werden. Genauer gesagt zeigte die Studie, dass 34 Prozent der befragten Europäer und 38 Prozent der befragten Amerikaner es vorziehen würden, bargeldlos zu werden.

Während die Vorteile einer digitalen Wirtschaft – wie beispielsweise die Einfachheit und Sicherheit – nicht von der Hand zu weisen sind, gibt es auch Bedenken.

Datenschutz, die Macht von Finanzinstituten und die Sorge um diejenigen, die keinen Zugang zu digitalen Zahlungsmethoden haben, sind nur einige der Aspekte, die berücksichtigt werden müssen.

Die entscheidende Frage ist: Wie balancieren wir die Vorteile digitaler Zahlungen mit dem Recht auf Privatsphäre und dem Schutz vor übermäßiger Überwachung?

Es ist klar, dass der Wandel hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft nicht aufzuhalten ist. Aber wie dieser Wandel gestaltet wird und welche Werte wir dabei bewahren wollen, liegt in unseren Händen.

 

Bargeld verliert eine weitere Schlacht…

Es stimmt, dass die Argumente für eine bargeldlose Gesellschaft in vielen Punkten zutreffend sind. Die Bequemlichkeit digitaler Zahlungen ist in unserer heutigen, schnelllebigen Gesellschaft nicht zu leugnen.

Mit nur einem Klick oder einer Berührung können Transaktionen in Sekundenschnelle abgeschlossen werden, ohne dass man warten oder Wechselgeld zählen muss.

Die Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Bargeld für kriminelle Aktivitäten sind ebenfalls real. Bargeld lässt sich schwerer zurückverfolgen als digitale Transaktionen und ist daher bei illegalen Aktivitäten beliebt.

Länder wie Australien haben bereits erhebliche Mengen an Bargeld identifiziert, die potenziell für kriminelle Zwecke verwendet werden.

Dazu kommen die rein logistischen und finanziellen Aspekte der Bargeldherstellung und -verteilung. Das Prägen von Münzen, das Drucken von Banknoten, deren Transport, Lagerung und Verteilung kosten Geld – nicht zu vergessen die Kosten für den Umgang mit beschädigtem oder veraltetem Geld.

Aber es gibt auch wichtige Gegenargumente, die in der Debatte berücksichtigt werden müssen. Der Übergang zu einer vollständig bargeldlosen Gesellschaft würde bedeuten, dass jede Transaktion zurückverfolgt und überwacht werden könnte.

Dies wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich der Privatsphäre und der individuellen Freiheit auf. Außerdem sind nicht alle Menschen technisch versiert oder haben Zugang zu digitalen Zahlungsmitteln, was zu sozialer Ausgrenzung führen könnte.

Letztlich ist es eine Frage des Ausgleichs. Während die Vorteile einer bargeldlosen Gesellschaft offensichtlich sind, müssen auch die potenziellen Nachteile und Risiken sorgfältig abgewogen werden. Es geht nicht nur um Bequemlichkeit oder Wirtschaftlichkeit, sondern auch um unsere Grundrechte und die Art der Gesellschaft, in der wir leben möchten.

 

Die größten Lügen sind mit Wahrheit durchsetzt

Das Versprechen der Bequemlichkeit hat viele Verbraucher in die digitale Welt gelockt. Aber diese Bequemlichkeit kommt oft mit einem Preis. Mit dem Übergang zu einer vollständig digitalisierten Wirtschaft werden viele unserer alltäglichen Transaktionen und Aktivitäten überwacht und aufgezeichnet. Jeder Kauf, jede Suche, jede Interaktion kann potenziell verfolgt, analysiert und gespeichert werden.

Wenn Bargeld verschwindet, werden alle Ihre finanziellen Aktivitäten vollständig transparent und für den Staat, die Banken und potenziell andere Akteure sichtbar.

Dies ermöglicht eine beispiellose Kontrolle über das finanzielle Leben der Menschen. In einem solchen System könnten Strafen automatisch abgebucht, Transaktionen blockiert oder finanzielle Aktivitäten in Echtzeit überwacht werden.

Die Einführung einer digitalen  Zentralbankwährung (CBDC) könnte dies noch weiter verschärfen. Mit einer CBDC hätte eine Zentralbank die direkte Kontrolle über jede einzelne Transaktion, die in ihrer Währung getätigt wird. Dies eröffnet Möglichkeiten für innovative Finanzpolitik, birgt jedoch auch das Potenzial für erhebliche Überwachung und Kontrolle.

Und dann gibt es noch die Frage der Sicherheit. Während digitale Zahlungssysteme sicher sind, sind sie nicht unfehlbar. Hackerangriffe, Systemausfälle und technische Probleme können zu massiven Störungen führen.

Schließlich gibt es noch das Problem der wirtschaftlichen Freiheit. In einem System, in dem alle Finanzen digital sind und von wenigen kontrolliert werden, gibt es wenig Raum für Alternativen.

Die Menschen sind von den großen Banken und Zahlungsdienstleistern abhängig und haben wenig Möglichkeit, sich gegen ihre Entscheidungen zu wehren.

Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Bedenken nicht bedeuten, dass Bargeld überlegen ist oder dass digitale Zahlungen vermieden werden sollten. Stattdessen sollten Verbraucher und Bürger über die potenziellen Folgen informiert werden und die Möglichkeit haben, Entscheidungen über ihre finanzielle Privatsphäre und Sicherheit zu treffen.

Schließlich geht es nicht nur darum, was am bequemsten oder effizientesten ist. Es geht darum, welche Art von Gesellschaft wir aufbauen wollen und wie viel von unserer Privatsphäre und Freiheit wir bereit sind, für Bequemlichkeit und Sicherheit zu opfern.

Es ist entscheidend, dass wir diese Fragen offen diskutieren und die richtigen Balancepunkte finden, bevor es zu spät ist.

 

Mit freundlichen Grüßen

Jim Rickards

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