Es wundert nicht: Wenn die Aktie kräftig steigt, sparen sich viele den genauen Blick auf die Quartalsbilanz und deklarieren das Ergebnis einfach als hervorragend. Sonst würde die Aktie ja nicht so kräftig steigen. Bisweilen ist das aber ein Fehler. Die Reaktion mag, angesichts des fast hysterischen Optimismus, gepaart mit einem ersten Schuss furcht nach dem „Durchsacker“ der Nasdaq letzte Woche, immens ausgefallen sein. Aber da Apple da sofort zur Eröffnung das bisherige Rekordhoch von 156,65 US-Dollar überbot, waren da viele Short-Eindeckungen dabei. Sprich keine Käufe aus Überzeugung, sondern Käufe der Bären aus Not. Und:
Die Quartalsergebnisse waren durchaus nicht grandios. Der Gewinn lag zwar zehn Cent über der Prognose, aber der Umsatz und die Zahl der verkauften iPhones lagen nur marginal drüber. Eine Basis für Begeisterung und grenzenlosen Optimismus war das nicht. Und dass das nicht wenige Investoren auch so sahen, bedeutet: Apple ist noch keineswegs sicher nach oben davongezogen. Der Chart zeigt:
Mit einen Schlusskurs von 157,14 US-Dollar ist das vormalige Rekord-Verlaufshoch nun wirklich nicht signifikant überboten. Und dass Eröffnung und Tageshoch sehr nahe beieinander lagen und danach die Gewinnmitnahmen dominierten, das alte Hoch vom Mai aktiv verteidigt werden musste, ist nicht gerade ein Signal, hier mit der großen Kelle noch einmal zuzukaufen. Long halten? Kann man. Gewinne mitnehmen? Vielleicht ein wenig. Enger Stopp? Aber unbedingt. Wer besonders spekulativ Long agiert, sollte da sogar einen super-engen Stoppkurs von 153 US-Dollar erwägen.
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