Die vergangene Woche gemeldeten Bilanzdaten nebst Perspektive für das laufende Jahr waren beim Anlagenbauer und Halbleiterindustrie-Zulieferer Aixtron (ISIN: DE000A0WMPJ6) mit massiven Käufen beantwortet worden, aber eigentlich waren die Prognosen für 2018 recht vage geblieben. Das Ergebnis könnte mit Blick auf den Spielraum der Marge von fünf bis zehn Prozent und die Umsatzprognose ebenso unter wie über dem liegen, was die Analysten im Schnitt im Vorfeld erwartet haben. Wirklich deutlich wird das Bild in Bezug auf die möglichen Gewinne und deren Nachhaltigkeit wohl nicht vor Ende April, wenn die Ergebnisse des ersten Quartals auf den Tisch kommen. So betrachtet erstaunt die extrem positive Reaktion – es sei denn, man berücksichtigt die charttechnische Komponente:
Die Aktie war vor der Veröffentlichung des Zahlenwerks direkt an die entscheidende Hürde in Form des 2017er-Hochs getragen worden. Als die im ersten Moment mit Abgaben beantworteten Bilanzdaten dann doch in eine Kaufwelle mündeten, wurde dieses Hoch bei 15,20 Euro überboten. Alleine das löste naturgemäß Trading-Long-Käufe und die Eindeckung von Short-Positionen über knapp über dieser Hürde liegende Stop-Loss-Orders aus. Als das vorüber war, stand Aixtron meilenweit über der alten Hürde. Aber die Antwort auf die Frage, ob die Mehrheit der Marktteilnehmer diesen Kurslevel in Relation zum Zahlenwerk und den Perspektiven als angemessen ansieht oder das zu Gewinnmitnahmen einlädt, ist den Tagen danach vorbehalten. Wie sieht es da nun aus?
Zwei unmittelbar danach folgende Dojis innerhalb der Handelsspanne des Rallye-Tages deuten Gewinnmitnahmen an, die aber nicht die Dimension hatten, die Aktie nennenswert zu drücken. Am Freitag dann kam der Druck, aber das kann auch entscheidend vom Abgabedruck am Gesamtmarkt beeinflusst worden sein. Damit kommt es erst jetzt zum Schwur: Hält der Ausbruchslevel oder hält er nicht? Zur Stunde legt Aixtron wieder zu. Bleibt es dabei, wäre dieser Rücksetzer nur ein Pullback an den Ausbruchslevel und, wenn die Aktie weiter zulegt, eine Bestätigung eben dieses Befreiungsschlags. Würde sie indes mit Schlusskursen unter 15 Euro unterhalb der vorherigen Hürden schließen, hätten wir hier eine Bullenfalle. Daher würde es sich anbieten, Long-Trades konsequent in einer Region knapp unter 15 Euro abzusichern!
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