Wir hatten noch gestern darauf hingewiesen (siehe unser Artikel „Haben zu viele auf Bremain gesetzt?“), dass es eine verblüffende und daher brandgefährliche Diskrepanz zwischen den Vorkäufen am Aktienmarkt, die einen Verbleib der Briten in der EU vorwegnahmen, und den Umfrageergebnissen gab. Nun liegt das Kind im Brunnen: Der BrExit ist da.
Was sich heute an den Börsen abspielen wird, könnte so noch nie dagewesen sein. Vor Beginn des eigentlichen Handels über den DAX Future um 8 Uhr sehen die Indikationen den DAX unter extremen Schwankungen in einer Zone um 9.500/9.600 Punkte. Der Euro sackt massiv nach unten, Gold wird zur Kursrakete (siehe Chart, der Gold auf 60-Minuten-Basis seit Wochenbeginn zeigt). Und nun?
Lassen Sie sich von dieser Panik nicht anstecken
Wir sehen zur Eröffnung eine Kurslücke bislang ungekannter Größe. Wir sehen extreme Bewegungen in allen Bereichen, die vor allem auf der Überraschung derjenigen basieren, die nun statt einer sicheren Wette vor einem Scherbernhaufen stehen. Margins in den Futures sind überzogen. Das kann zu Zwangsverkäufen führen. Die Notenbanken könnten bei Anleihen, Euro und Pfund intervenieren. Gold kann vom aktuellen Kurslevel aus höher laufen, kann aber durchaus auch im Tagesverlauf wieder nach unten abdrehen … und sei es nur, weil große Adressen da Bargeld lockermachen müssen. Sprich:
Der heutige 24. Juni wird ein Handelstag, an dem nicht einmal von einer Minute auf die nächste absehbar wäre, was passieren wird. In einem solchen Umfeld darf man nicht handeln. Wir raten dringend: Lassen Sie sich von diesen extremen Bewegungen nicht locken. Hier liegt nicht leichtes Geld auf der Straße, hier können böse Überraschungen hinter jeder Ecke lauern. Wir berichten heute engmaschig, was sich tut … aber handeln sollte man erst ab Montag wieder!