Ukrainekonflikt: Das sind die Szenarien

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

Mitte der Woche schien es, dass sich der Ukrainekonflikt leicht entspannt. Angeblich sollten die Russen einige Truppenteile von der Grenze zum Nachbarland Ukraine abgezogen haben. Der Kreml erklärte die Manöver auf der Halbinsel Krim für beendet und teilte mit, dass die Truppen nun zu ihren Heimatstandorten zurückkehrten.

Auf den Satellitenbildern erkennt man allerdings diesen Truppenabzug nicht. Mit anderen Worten: Die Situation rund um die Ukraine bleibt so angespannt wie zuvor. Was sind nun die wahrscheinlichen Szenarien? Womit müssen wir als Börsianer rechnen?

Szenario 1: Die Invasion und der offene Krieg. Dieses Szenario halte ich für unwahrscheinlich. Die russische Seite hat den Überraschungseffekt ohne Frage nicht mehr auf ihrer Seite, wie das 2014 bei der Besetzung der Halbinsel Krim der Fall war. Der Gegner ist vorbereitet und teilweise vom Westen aufgerüstet. Natürlich ist die Ukraine militärisch und wirtschaftlich betrachtet kein Faktor. Aber das Land ist auch für eine Supermacht kein kleiner Happen, den man im Vorbeigehen erobert. Dort leben 44 Millionen Menschen. Die Ukraine ist zudem ein enormer Flächenstaat, der gemessen an den Quadratkilometern fast doppelt so groß ist wie Deutschland.

Szenario 2: Die Donbass-Option. Im Osten der Ukraine leben auch jenseits des Donbass bedeutende russische Minderheiten. Die werden – so die Lesart des Kreml – diskriminiert und sind latent von einem Völkermord bedroht. Hier kann Russland weitere „grüne Männchen“, also Kämpfer ohne Hoheitsabzeichen einsickern lassen, die ihren bedrängten Landsleute dann in ihrem „Freiheitskampf“ beispringen. Also eine Art Donbass II.

Beide Szenarien würden ohne Frage den Auftakt zum Kalten Krieg 2.0 markieren. Diese Konstellation würde vor allem die europäischen Aktienmärkte hart treffen. Europa ist bekanntlich von russischen Öl– und Gasimporten hochgradig abhängig. Eine weitere Korrektur der Aktien wäre zunächst unvermeidlich.

Es würde einige Monate dauern, bis der Energiemarkt wieder ins Gleichgewicht findet. Entsprechende Vorbereitungen laufen bereits hinter den Kulissen in Europa. Offenbar sind Südkorea und Japan bereit, im Kriegsfall Flüssiggaskontingente aus Katar vorübergehend an Europa abzutreten.

Szenario 3: Es bleibt zunächst, wie es ist. Die Stationierung russischer Truppen in Grenznähe wird zur Dauereinrichtung, ohne dass diese jemals aktiv werden. Damit verhindert der Kreml die demokratische und wirtschaftliche Konsolidierung in der Ukraine. Ferner hält man einen wichtigen Faustpfand, um eine weitere Ausdehnung der NATO und der EU in Osteuropa – Georgien und Moldawien – zu verhindern.

Im Grundsatz befindet sich der Kreml momentan in einer recht komfortablen Position. Niemand fordert mehr die Rückgabe der Krim an die Ukraine. Auch eine Rückkehr des Donbass steht nicht auf der Tagesordnung. Putin kann diese Position allerdings verspielen, wenn er militärisch ins Risiko geht. Daran kann er kein Interesse haben.

Fazit: Mit der Zeit wird sich in Osteuropa eine Art angespannte Normalität herausbilden. Damit wird das Thema für die Börse allmählich an Bedeutung verlieren. Mir tun die Menschen in den Krisenregionen leid. Wenn Sie dort leben müssen, dann haben Sie wirklich einige Chancen im Leben weniger.

Um uns als Börsianer in Mitteleuropa mache ich mir weniger Sorgen. Wir können mit der Situation umgehen und tatsächlich etwa durch geschickte Aktienauswahl sogar profitieren. In dem Sinn, schauen Sie sich doch einmal einige Ölfelddienstleister an. Die stechen jetzt in der Nordsee, in den beiden Amerikas oder in der Golfregion neue Vorkommen an, für den Fall, dass uns Putin von seinem Öl und Gas nichts mehr geben will.

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