Innogy ist erst seit Oktober börsennotiert und schon steigt die Aktie in den MDAX auf. Das klingt nach einer echten Erfolgsstory, aber die Aufnahme basiert auf der Größe der Aktie, nicht auf deren Aufwärtsdynamik. Letztere fehlt nämlich bislang. Im Gegenteil: Hier greift der Spruch „stark anfangen und dann stark nachlassen“. Ändert sich das jetzt, nachdem die Aufnahme in den MDAX dazu führt, dass mehr Anleger die Aktie beachten?
Das ist oft so, aber bei innogy konnte man sich über mangelnde Kenntnisnahme auch vorher nicht beklagen. Die Tochter der RWE stand im Fokus, als man sie an die Börse brachte, weil man hoffte, dass dieser „Spinoff“ dazu führt, dass hier, wo man den Bereich der sauberen Energien der RWE bündelt, die Gewinne erwirtschaftet werden, die der Mutter, weiterhin klar Mehrheitsaktionärin, aus der Ertragsklemme helfen. Aber innogy’s erste Bilanzzahlen seit dem Börsengang enttäuschten Anfang November.
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Man hatte mehr erwartet. Und das ging am Aktienkurs nicht spurlos vorüber. Schon Mitte Oktober hatte der Kurs begonnen, sukzessive abzubröckeln und markierte am 11.11. als Reaktion auf die Bilanzdaten sein bisheriges Tief. Der Aufstieg in den MDAX alleine wird in diesem Fall daher eher nicht ausreichen, um hier einen Aufwärtstrend zu starten. Dazu war die Vorlaufzeit zu lang, es hätte schon im Vorfeld Kaufneigung aufkommen müssen. Und da die nächsten Bilanzzahlen erst Anfang Februar zu erwarten sind, sollte man sich als Investor pragmatisch am Chartbild orientieren, wenn es um die Frage geht, ob man hier einsteigen könnte.
Und der Chart liefert da durchaus gute Vorgaben. Seit Anfang November hat sich zwischen 30,12 und 34,06 Euro eine Handelsspanne gebildet. Diese wiederum wird durch die 20 Tage-Linie bei knapp 32 Euro noch zusätzlich in eine obere und untere Zone geteilt. Die 20-Tage-Linie hielt den Kurs seit Monatsbeginn im unteren Bereich der Kursrange. Aggressiv agierende Trader hätten mit dem Break über diese Linie bereits eine erste Chance; wer vorsichtiger agiert, fasst innogy aber erst an, wenn dieses recht breite Kursband an sich mit Schlusskursen über 34,20 Euro hinreichend deutlich überwunden ist.