Als die offizielle Verlautbarung der EZB um 13:45 Uhr deutlich machte, dass man unmittelbar heute an Ausleihe- und Einlagesatz sowie Leitzins nichts verändert und es hinsichtlich des Anleihekaufprogramms bei der bestehenden Summe und dem open end (will heißen bis März 2017, aber wenn nötig eben so lange, wie es nötig ist) bleibt, sackten DAX und Euro Stoxx 50 erst einmal durch, der Euro stieg zum US-Dollar leicht an. Doch noch war da ja die Pressekonferenz mit Mario Draghi, die um 14:30 Uhr begann. Würden da eventuell weitere Maßnahmen für die Sitzungen im Oktober oder Dezember avisiert?
Keine „Bonbons“ avisiert
Das wurden sie nicht. Die Wachstumsprognosen wurden minimal nach unten angepasst und darauf hingewiesen, dass die EZB Arbeitsgruppen zusammengestellt habe, um verschiedenste Möglichkeiten zu eruieren, das gesetzte Inflationsziel zu erreichen. Ansonsten erging sich der EZB-Präsident in den auch schon in den vorangegangenen Pressekonferenzen gehörten Gemeinplätzen mit den üblichen, berechtigten Querschüssen in Richtung der weiterhin ausbleibenden, begleitenden Reformen auf politischer Ebene. Kurz:
Die EZB lässt sich wie immer zwar nicht in die Karten schauen, aber es hat den Eindruck, als stünde die von manchen erwartete, erneute Senkung der Einlagesätze oder eine Erhöhung des Anleihekaufvolumens momentan nicht zur Debatte. Was insofern negativ aufgenommen wurde, weil gerade die jüngsten deutschen Konjunkturdaten deutlich machen, dass das Wachstum in Europa zu kippen droht… und die EZB, da sie ohnehin bereits einen extrem expansiven Kurs fährt, dem womöglich nicht begegnen kann, wenn sie nun nichts unternimmt.
DAX: Ausbruch nach oben vom Tisch
Nach Draghis Ausführungen sackten die Notierungen weiter ab, gegen 14:50 Uhr lag der DAX, siehe der hier gezeigte Chart auf Fünf-Minuten-Basis, der nur den heutigen Handelsverlauf abbildet, gut ein Prozent im Minus. Hier gilt es auf die Supportzone um 10.475 Punkte zu achten, die zwar noch weit entfernt scheint … aber da es nun so aussieht, als wäre das Thema eines Ausbruchs über das bisherige Jahres-Verlaufshoch bei 10.802 Punkten erst einmal vom Tisch, kann sich der Abgabedruck Richtung Wochenende durchaus fortsetzen.
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