Die Uhr tickt. In gut 48 Stunden wird vor allem die Relation des Euro zum US-Dollar so richtig in Bewegung geraten – und damit werden charttechnische Entscheidungen fallen. Denn wie so oft haben sich die Trader jetzt kurz vor einem kursbewegenden Ereignis in eine Ausgangsposition zurückgezogen, in der in beide Richtungen alles möglich wäre. Sehen wir uns den Chart an:
Euro/US-Dollar notiert jetzt fast genau auf Höhe der gestern schon einmal getesteten 200-Tage-Linie. Sie markiert die obere Begrenzung einer Unterstützungszone im Bereich 1,1030/1,1100 US-Dollar, die die Handelsspanne seit Anfang 2015 in zwei gleiche Teile unterteilt. Sollte der Euro diesen Bereich als Reaktion auf Maßnahmen oder Aussagen der EZB unterbieten, wäre der Weg nach unten erst einmal frei.
Ein erster Halt wäre da um 1,0800 denkbar, ein erneuter Anlauf in Richtung des mehrjährigen, Anfang 2015 markierten Tiefs bei 1,04632 US-Dollar wäre danach durchaus möglich. Voraussetzung: Die EZB deutet an, dass sie mit der aktuellen Entwicklung weiterhin unzufrieden ist und daher noch zusätzliche Maßnahmen erfolgen könnten, die die Zinsen weiter drücken und in der Konsequenz auch Druck auf den Euro bedeuten.
Im Gegenzug würde der Euro dann von dieser nun angelaufenen Supportzone aus nach oben federn und wieder in Richtung der Widerstände um 1,14/1,15 US-Dollar laufen, falls seitens der EZB Andeutungen kämen, dass der letzte Rundumschlag bei Zinsen und Anleihekäufen der vorerst letzte war. Die Entscheidung fällt übermorgen – und bietet somit Chancen in beide Richtungen!