Prozentual gesehen führt die Deutsche Bank heute Vormittag die Verliererliste an, die aber aktuell aus allen 30 DAX-Titeln besteht. Kein einziger Wert notiert im Plus. Und daran kann die Deutsche Bank nun wirklich nicht schuld sein. Richtig ist, dass die Andeutungen der Kanzlerin, der Deutschen Bank nicht unter die Arme greifen zu wollen und Gerüchte um einen immensen Kapitalbedarf beim Geldinstitut für Druck auf die Aktie sorgen, die dadurch ein neues Rekordtief markiert. Aber wieso fällt der Rest der DAX-Aktien?
IWF warnt vor neuen Problemen mit Griechenland
Das kann mit einer Meldung zu tun haben, die womöglich vielen nicht unmittelbar aufgefallen ist, weil sie am Sonntag kam: Der Internationale Währungsfonds (IWF oder englisch IMF) meldete da, dass Griechenland auch dann, wenn man alle Reformen und Sparprogramme wie vorgesehen umsetzen würde, um einen erneuten Schuldenerlass nicht herumkäme. Diejenigen, die glauben wollten, das Thema sei im Frühjahr endgültig bereinigt worden, dürften da unangenehm auf dem falschen Fuß erwischt worden sein. Und das mag erklären, warum gerade die Finanztitel so unter Druck stehen. Denn neben der Deutschen und der Commerzbank finden sich auch Allianz und Münchener Rück im Bereich der Spitze der Verliererliste.
Das Gefühl kommt auf, nichts sei erledigt. Denn immerhin tut man sich schwer genug damit zu verdrängen, dass die momentane Passivität der Notenbanken eher unfreiwillig ist, weil man seitens der EZB keine weiteren Schritte wagt und seitens der US-Notenbank erkennt, dass das Wachstum nicht stark genug ist, um die Zinsen wirklich anzuheben.
Ifo-Index stark, aber wirkungslos
Dass die Ernüchterung groß ist, zeigt sich auch daran, dass der ifo-Index, der gerade um 10 Uhr auf den Tisch kam, bislang keine Wende hervorbringt. Und das, obwohl er stark daherkam: Mit 109,5 Punkten legte dieser für den September deutlich zu und übertraf die Erwartungen auch in den Einzelkomponenten „aktuelle Lage“ und „Erwartungen“ deutlich. Ifo-Präsident Fuest spricht von einem goldenen Herbst für die deutsche Wirtschaft – aber noch mag man darauf beim DAX nicht reagieren.
Dax bildet tieferes Zwischenhoch aus
Der wiederum hat nun ein Problem: Die im Zuge der „Post-Fed-Rallye“ des Donnerstags überwundenen Widerstände sind im Moment wieder unterboten. Die 20-Tage-Linie ist zur Stunde ebenso gebrochen wie die Unterstützungslinie in Form des April-Hochs bei 10.474 Zählern. Käme es nicht zügig zu einem Turnaround, hieße das, dass der DAX ein tieferes Zwischenhoch ausgebildet hätte. Brisant. 10.260 Punkte, das ist das jüngste Tief. Würde das brechen, wäre der DAX mit einem Male bearish. Ein eigentlich noch heute vor Handelsbeginn unwahrscheinliches Szenario – aber jetzt sollte man einen neuen Abwärtsimpuls zumindest als Möglichkeit im Hinterkopf behalten!
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