Sie machen es wirklich spannend. Die Lunte für den großen Befreiungsschlag brennt jetzt schon seit dem Verfalltermin an den Terminbörsen am 15. Juli. Seitdem ringt man an den chinesischen Börsen um die große Entscheidung. Der hier im Chart gezeigte Hang Seng China Enterprises Index (HSCEI) ist in Hongkong beheimatet, listet aber nur Aktien mit rein chinesischer Basis. Sein Vorteil gegenüber Shanghai und Shenzen: Auf ihn sind in Deutschland Derivate erhältlich. Und da er aus charttechnischer Sicht dasselbe Szenario zeigt, fiel die Wahl der Analyse auf ihn. Sehen wir uns das mal an:
Der HSCEI hatte Mitte Juni/Anfang Juli wirklich Mühe, die im Februar etablierte Aufwärtstrendlinie zu halten, hat dann aber die Flucht nach vorne angetreten und die Dreiecksformation, deren untere Begrenzung die umkämpfte Aufwärtstrendlinie war, mit Schwung nach oben verlassen. Dass das aber nur der erste von zwei Schritten hin zu einem neuen, größeren Aufwärtsimpuls war, war absehbar, wenn man sich den Chart genauer ansah. Die Bullen sind dadurch nur bis ans eigentliche Burgtor vorgedrungen. Um die Festung der Bären wirklich zu überrennen, muss eine noch massivere Barriere genommen werden. Und genau dort haben sich die bullishen Akteure jetzt festgesetzt:
Super-Hürde wird hartnäckig belagert
Es geht um die markanten Tiefs vom September und Dezember 2015 im Bereich 9.050/9.100 Punkte, die aktuell mit der wichtigen 200-Tage-Linie (im Chart rot) zu einem Super-Widerstand verschmelzen. Seit acht Handelstagen versucht man, hier durchzukommen und wird immer wieder abgewiesen. Heute wäre es fast gelungen, der Schlusskurs lag dann aber doch wieder in und nicht über dieser Zone. Trotzdem: Bislang gibt man keinen Schrittbreit des eroberten Bodens preis, das erhöht die Chance, jetzt ganz kurzfristig den Ausbruch zu schaffen, der dann aus charttechnischer Sicht umso mehr Luft nach oben freigeben würde, je länger sich die Bären hier bei der Verteidigung dieses Widerstands durch immer neue Short-Positionen verausgaben. Aber Vorsicht:
Sollte es nicht bald zu einem Break dieser Hürden kommen, besteht das Risiko, dass die hier anrennenden kurzfristigen Trader die Fahnen wechseln und es einfach mal auf der Short-Seite versuchen, die sich womöglich als weitaus „weicher“ herausstellen könnte. Erst, wenn ein solches Szenario den HSCEI unter 8.600 Punkte führen würde, wäre da für Akteure, die nicht gerade Daytrading betreiben, etwas auf der Short-Seite zu erwarten, aber klar wird: Dieser Befreiungsschlag nach oben sollte abgewartet werden, will man sich nicht in die Reihe der vielen bullishen Akteure eingliedern, die nun mit wachsenden Long-Positionen auf den Ausbruch warten. Wie gesagt: Es kann jetzt jeden Tag soweit sein!
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