Drei Gewinner, 27 Verlierer, so sieht das Bild beim US-Index-Flaggschiff Dow Jones eine knappe Stunde nach Handelsbeginn aus. Apple, die am Freitagabend wegen Gerüchten über einen weit schwächer als gedacht laufenden Verkauf des neuen iPhones unter Druck geraten waren, stemmen sich mit einem knappen halben Prozent Plus gegen den Trend, hinzu kommen kleinere Gewinne bei den Ölaktien Chevron und Exxon, basierend auf einem zur Stunde starken Kursanstieg bei Rohöl. Der Rest geht in Sack und Asche … und man fragt sich unruhig, wieso. Denn die Datenlage ist nicht negativ:
Eigentlich keine „bad news“ auf dem Tisch
Die US-Neubauverkäufe im August waren zwar zurückgegangen, aber weniger stark als erwartet. Der deutsche ifo-Index war sogar deutlich besser als erwartet auf den Tisch gekommen. Die Aussagen des IWF zu einem aus deren Sicht nötigen, erneuten Schuldenschnitt für Griechenland sind nicht das Problem der US-Anleger. Und der Euro tendiert zum US-Dollar leicht höher, was den US-Exportunternehmen nur recht sein kann. Wo also ist der Problem?
Nervosität wegen Notenbank und TV-Debatte
Ein denkbarer Grund für die spürbare Zurückhaltung findet sich an zwei Fronten. Zum einen mögen manche Investoren sich über das Wochenende, als Zeit war, das Gesamtbild in Ruhe zu verinnerlichen, den Eindruck gewonnen haben, dass die Passivität der US-Notenbank nicht positiv, sondern im Gegenteil Ausdruck der verfahrenen Situation ist, die Zinsen zwar anheben zu wollen, dies aber nicht wagen zu können, weil dies das Wachstum abwürgen würde und so das Inflationsziel von zwei Prozent erst recht nicht erreicht würde.
Zum anderen kann es sehr gut sein, dass man sich vor der am Abend (US-Zeit, für uns also mitten in der Nacht) anstehenden, ersten TV-Debatte zwischen Clinton und Trump fürchtet. Immerhin holt Trump, für die Investoren definitiv die weniger erfreuliche Alternative, immer mehr auf. Wichtig ist indes weniger die Spurensuche, sondern die aktuelle, aus den momentanen Abgaben entstehende Situation des Chartbildes im Dow Jones:
Zweiter Test der 18.000 denkbar
Da es bereits am Freitagabend deutlicher abwärts ging, besteht jetzt das Risiko, dass der Index nachhaltig an der kurzfristigen Abwärtstrendlinie (rot) nach unten abdreht, die zuletzt mühsam verteidigte Zone um 18.000 Punkte erneut anläuft und diese dann auch fällt. Momentan kann sich der Dow Jones wieder auf das niveau des April-Hochs als Unterstützung retten (18.167 Punkte), aber dar Handelstag ist noch lang. Im Fall von Schlusskursen unter 18.000 Zählern wäre die charttechnische Lage mit einem Schlag bearish – knapp darunter Stop Loss-Absicherungen einzuziehen, sollte man also ernstlich erwägen.
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