BrExit: Ändert der Schock alles?

Der Mord an der britischen Politikerin Jo Cox hat die Briten offenbar aufgerüttelt. Die zunehmende Aggressivität, mit der Befürworter und Gegner des EU-Auftritts ihren „Wahlkampf“ geführt haben, hat nun in eine Tat blanker Bosheit gegipfelt. Und dass der Mörder offenbar enge Kontakte zur rechtsextremen Szene hatte, gibt manch einem Briten das Gefühl, dass der Austritt aus der EU von Menschen angeschoben wird, die nicht gut für England sind. Das wäre zwar eine Verallgemeinerung, die so nicht richtig ist. Aber viele denken nun neu nach. Der Preis eines Menschenlebens ist zwar immer ein zu hoher, egal für welche Entwicklung. Aber dennoch ist zu vermuten, dass die Briten nun noch einmal genau überdenken, wofür sie kommende Woche stimmen werden.

Trotzreaktion denkbar

Das war offenbar die Basis dieser plötzlichen Rallye an den Aktienmärkten am gestrigen Abend: Als Reaktion auf den Tod von Mrs. Cox haben beide Seiten ihren Wahlkampf erst einmal ausgesetzt. Er soll weitergehen, aber man geht davon aus, dass sich die Stimmung nun zugunsten des „Remain“-Lagers verlagern wird. Denn wie immer werden die Menschen nun nicht aus Angst, selbst in Gefahr zu geraten, von ihrem Votum für einen Verbleib in der EU abkommen, der Mörder hat das Gegenteil erreicht: Viele Briten werden jetzt erst recht zu ihrer Meinung stehen und manch einer wohl in das Lager der EU-Befürworter wechseln.

Da die Anleger einen Verbleib Englands in der EU als positiv sehen, während man einem möglichen Austritt angesichts der kaum kalkulierbaren Konsequenzen als Gefahr ansah, stiegen die Aktienmärkte am gestrigen Abend nach der Nachricht, der Wahlkampf werde ausgesetzt. Gold trudelte abwärts, die Anleihen gaben leicht nach, der Euro zog an. Doch der Chart des Londoner Leitindex FT-SE 100 zeigt, dass man damit noch nicht wieder in bullishes Terrain vorgedrungen ist.

Noch nicht wieder in bullishem Terrain

Die Schulter-Kopf-Schulter-Trendwendeformation, die der FT-SE am Dienstag vollendet hatte, besteht weiter. Was wir aktuell sehen, ist ein Pullback an den Ausbruchslevel. Das ist nichts Ungewöhnliches. Und da heute darüber hinaus auch noch der große Verfalltermin an den Aktienmärkten abläuft, bei dem die Abrechnung von Futures und Optionen mit Laufzeit Juni für hektische Bewegungen sorgt, ist noch keineswegs sicher, dass die zur Stunde aufwärts gerichtete Reaktion nachhaltig wird.

Achten Sie auf die jetzt erreichte Widerstandszone zwischen 6.035 und 6.065 Punkten. Sollte sie deutlicher und auf Schlusskursbasis überboten werden, wäre der Weg nach oben wieder frei, was dann auch andere Indizes wie DAX und Euro Stoxx 50 höher tragen sollte. Aber erst dann wäre hier wirklich wieder grünes Licht gegeben … das indes dennoch mit Vorsicht zu behandeln wäre, solange das Ergebnis der Abstimmung nicht Ende kommender Woche auf dem Tisch liegt.

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