Wie kann etwas unglaublich spannend und gleichzeitig unglaublich langweilig sein? An der Börse kann das ab und an schon mal vorkommen. Selten zwar, aber es passiert – zum Beispiel in China. Vor allem der zwar in Hongkong beheimatete, aber die dort notierten 40 wichtigsten, rein chinesischen Unternehmen listende Hang Seng China Enterprises Index (HSCEI) ist es, der momentan zeigt, dass Kurse sich auf schmalen Entscheidungszonen scheinbar schlafen legen können. Wobei diese Konstellation an sich auch in Shenzen und Shanghai existiert, nur können wir hierzulande auf diese Indizes keine Derivate erwerben, auf den HSCEI hingegen schon. Daher sehen wir uns ihn bevorzugt an, wenn es darum geht, was sich in China tut.
Dass China momentan aus dem Fokus der Schlagzeilen gerückt ist, mag ein Grund sein, warum sich hier in den letzten Wochen nichts bewegt. Die Sorgen um das Wachstum in China haben zwar seitens der Konjunkturdaten keine Entwarnung erfahren, aber man kann sie, da unmittelbare, aktuelle „bad news“ ausbleiben, einfacher ignorieren. Der andere Grund: Auch die Wall Street tritt auf der Stelle. Die Vorgaben fehlen also. Aber das kann und wird nicht lange so weitergehen, denn kurzfristige Trader wollen und brauchen Bewegung. Und für alle gilt: Niemand, weder Bullen noch Bären, können etwas verdienen, wenn sich ein Index so darstellt wie der HSCEI aktuell.
Entscheidung wird kurzfristig fallen
Es ist gelungen, aus dem im Chart grün hervorgehobenen Dreieck nach oben auszubrechen – das war schon mal gut. Dann aber ist der Index an der Widerstandszone aus den Tiefs vom September und Dezember 2015 hängengeblieben, die zusätzlich durch die 200-Tage-Linie verstärkt wird. Das war Mitte Juli – und da hängt er jetzt immer noch. Am Montag (heute fand kein Handel statt) versuchte man sich an einem Ausbruch nach oben, es reichte aber nicht für einen eindeutigen Ausbruch. Das kann nun zum Bumerang werden, es kann aber auch dazu führen, dass die Bullen ihre Kräfte erst recht bündeln. Eines aber ist hoch wahrscheinlich:
Die Entscheidung steht unmittelbar bevor. Denn so lange auf so engem Raum, das machen die Trader nicht mit. Sobald die aktuelle, schmale Handelsspanne mit Schlusskursen entweder über 9.250 oder unter 8.900 Punkten ausreichend deutlich verlassen wurde, sollte hier wieder ordentlich Schwung in die Kurse kommen, der für kurzfristige Trades ideal wäre. Wobei wir angesichts des knapp darunter liegenden Dreiecks mit der Short-Seite vorsichtig wären, da wäre es besser, nicht oberhalb von 8.700 Punkten, also bevor die Februar-Aufwärtstrendlinie auch noch gebrochen ist, aktiv zu werden.
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