Diese jüngsten Inflationsdaten lassen manch einem die Haare zu Berge stehen. +1,7 Prozent für Deutschland und, gerade hereingekommen, +1,1 Prozent für die Eurozone im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Inflationsziel der EZB rückt näher. Und auch, wenn +1,1 Prozent noch nicht die angestrebten knapp zwei Prozent sind, es ist der höchste Stand seit September 2013. Das klingt nach „Adieu, billiges Geld“, nach höheren Zinsen, nach einem steigenden Euro. Übel für die Exporttitel. Aber für die Allianz nicht, im Gegenteil!
Das Problem der Versicherungen war in den letzten Jahren, dass die Negativzinsen es schwierig bis unmöglich machten, mit angemessenem Risiko taugliche Renditen für die Kunden zu erwirtschaften. Der Druck war gnadenlos, weshalb Banken und Versicherungen in der letzten Zeit immer lauter gegen die EZB-Politik protestierten. Die zeigte sich unbeeindruckt. Aber einen Anstieg der Inflation wird man da nicht ignorieren können, immerhin ist es offiziell der einzige Grund, weshalb man diese gnadenlose Politik der gezielt gedrückten Zinsen vollzog. Und das heiße: Wenn sich die Tendenz der Verbraucherpreise in Richtung zwei Prozent fortsetzt, würden die Gewinne der Allianz in 2017 deutlich besser aussehen als erwartet. Wenn. Aber die Börse handelt die Zukunft – und Erwartungen. So gesehen …
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… kann der Anschub, den die Aktie zum Jahresstart hatte, sich allemal verstetigen. Durch den Aufwärtsimpuls seit Montag ist der Kurs jetzt aus seiner Konsolidierungsformation nach oben ausgebrochen, wobei mit der 20-Tage-Linie und der Supportlinie um 155 Euro zwei wichtige Chartmarken verteidigt wurden. Die nächsten charttechnischen Kursziele lägen bei 165 und 170 Euro. Ein Bereich, der in einem Umfeld einer langsamen Entspannung am Anleihemarkt durchaus greifbar wäre.
Aber es bleibt hervorzuheben, dass diese Spekulation auf eine Zinswende eben nur das ist: eine Spekulation. Die Chance darauf und damit auf eine bessere Ertragslage der Allianz ist gestiegen. Aber fest darauf bauen, dass die EZB zügig ihren Kurs ändert, sollte man besser nicht. Entscheidend ist und bleibt daher eine konsequente Absicherung laufender Long-Positionen oder Aktienbestände. Hierzu würde sich aktuell ein Niveau um die 154 Euro, knapp unter dem Wendepunkt des Jahresanfangs, anbieten.