Er ist der letzte Index unter den „Großen Drei“ Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100, der noch keinen neuen Verlaufsrekord erreicht hat. Was vielen gar nicht bewusst ist. Bezogen auf die Tages-Schlusskurse ist das bisherige Rekordhoch auch beim technologielastigen Nasdaq 100 längst gefallen. Nicht aber der Verlaufsrekord, der höchste jemals gehandelte Kurs. Er stammt vom 24. März 2000 (!!) und liegt bei genau 4.816,35 Punkten. Und diese Marke ist, so alt sie auch sein mag, wichtig. Der Chart beweist es:
Seit einer Woche klopfen die Bullen an diese letzte charttechnische Türe. Und seit einer Woche wird ihnen nicht aufgetan. Natürlich hat dieser Widerstand nach 16 Jahren keine faktische Bedeutung mehr. Aber er ist eine immens wichtige psychologische Marke. Wird dieser Punkt überboten, wäre das Trauma des 2000er-Crashs aus dem Chart getilgt. Der Haken:
Ziel erreicht heißt für manche „Feierabend“
Diese Linie ist für viele Anleger ein Kursziel. Und ein Ziel zu erreichen heißt, die Belohnung einzustreichen, was hieße: Gewinne mitnehmen. Und natürlich fürchtet man, dass das nicht erst bei genau 4.816,35 Punkten losgeht und beginnt knapp davor zu verkaufen. Diejenigen, die hoffen, dass der Bruch dieses Widerstands eine Fortsetzung der Rallye einläutet, tun sich daher momentan schwer. Aber:
Selbst wenn diese Linie überwunden würde: Der Nasdaq 100 hat seit Ende Juli über 15 Prozent zugelegt – und das ohne nennenswerte Korrektur. Und die jüngsten US-Konjunkturdaten (Einzelhandel, Inflation, wir berichteten) deuten an, dass das Wachstum womöglich mit einem solchen Kursanstieg nicht mithalten kann. Fazit:
Jetzt konsequent auf Stoppkurse achten
Sollte diese Linie überboten werden, kann der Nasdaq 100 sicherlich noch einige Prozentpunkte weiter laufen. Aber dies nach einer solch fulminanten Rallye ohne Rücksetzer dann als Einstiegssignal zu werten, erscheint gewagt. Wer drin ist, kann sicherlich noch drin bleiben, vorausgesetzt, man agiert nicht mit zu weiten Stoppkursen … oder gar ganz ohne. Aber Zukäufe wären hier erst zu überlegen, wenn dieser Nasdaq 100 mal ausgeatmet hat und dann wieder anzieht. Denn eines darf man nicht übersehen:
Das Risiko, dass diese Linie das Ende der „Fahnenstange“ bedeutet, ist nicht immens groß, aber doch präsent!
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