Schuldenkrise 2.0 vor der Tür?

Liebe Börsianer,

der Deutsche Bundestag hat bekanntlich im vergangenen Jahr die sog. Schuldenbremse ausgesetzt. Und der Mechanismus wird auch im laufenden und kommenden Jahr ausgesetzt bleiben. Finanzminister Scholz ist aber optimistisch: Wir können uns das leisten, so sein Credo.

Zweifel sind angebracht. Denn die Pandemie kostet uns jeden Tag richtig Asche. Die Kassen der sozialen Sicherungssysteme – wie Renten- Arbeitslosen, und Krankenversicherung – sind leerer als leer, weil die Beitragseinnahmen massiv geschrumpft sind. Hier müssen wir aus dem Haushalt nun richtig reinbuttern, um eine Explosion der Lohnnebenkosten abzuwenden. Zur Erinnerung: Von einer Bruttolohnsumme von 100 Euro wandern jetzt schon fast 40 Euro in die gesetzlichen Sozialkassen.

Daneben wird Berlin in diesem Jahr nochmals rund 25 Milliarden Euro für die geschlossenen Unternehmen der Dienstleistungsbranchen wie Gastgewerbe, Gastronomie, Fitness oder etwa Kino auf den Tisch legen müssen. Die Impfstoffe schlagen ferner mit mindestens 6 Milliarden Euro zu Buche.

Richtig düster ist es in Südeuropa. So ist etwa die Staatsverschuldung Italiens von 134 auf rund 160 % des Bruttoinlandsproduktes gestiegen. Ein Teufelskreis ist in Gang gesetzt. Im Lockdown verlieren wir pausenlos Substanz und Wertschöpfung und müssen gleichzeitig immer neue Mittel am Rentenmarkt mobilisieren.

Bei vielen Marktbeobachtern und auch bei erfahrenen Börsianern kommen ungute Erinnerungen an die Euro- und Bankenkrise nach 2009 auf. Zur Erinnerung: Damals waren die Euro-Staaten und ihr privates Banksystem auf unheilvolle Art verquickt. Die Banken zogen die Staaten in den Abgrund. Der Wert der nationalen Staatsanleihen fiel vor allem in Südeuropa fast ins Bodenlose. Die angeschlagenen Banken mussten wiederum ihre Rentenpositionen wertberichtigen und meldeten folglich neuen Kapitalbedarf an.

Schauen wir uns die Fakten an: Wer hat die neuen Schulden von Italien, Spanien oder Deutschland finanziert? Wie viele Forderungen liegen bei den Banken? Kann sich die Pandemie zur neuen europäischen Schuldenkrise ausweiten, die den Finanzsektor erneut in die Tiefe zieht?

Glücklicherweise kann ich zumindest in diesem Punkt teilweise Entwarnung geben. Vor allem in den EU-Kernstaaten Deutschland und Frankreich wurden nach der Euro-Krise massive Brandmauern hochgezogen, um Staat und Bankensektor zu trennen. So haben sich deutschen Kreditinstitute zuletzt kaum an der Finanzierung der öffentlichen Aufgaben beteiligt und kaum Staatsanleihen gekauft. Etwas über 2 % der Bankbilanzen bestehen hierzulande aus Schuldtiteln der Bundesrepublik Deutschland. Französische Banken sind ebenfalls sicher. Ihre Vermögenswerte sind zu knapp 4 % in französischen Staatspapieren angelegt. Theoretisch könnte der Bankensektor sogar den Totalausfall dieser Forderungen verkraften.

Nicht ganz so günstig ist allerdings die Situation in Südeuropa. So liegen rund ein Fünftel der Verbindlichkeiten Spaniens und Italiens bei den dortigen Banken. Beispielsweise Intesa San Paolo oder die Spanier der Banco Bilbao Vizcaya holten sich zuletzt wieder massiv nationale Schulden in die Bilanz (+35 %). 16 % der Vermögenswerte der italienischen Kreditinstitute bestehen aus Schuldtiteln aus Rom. Börsianer bezeichnen solche Übergewichtungen auch als Klumpenrisiko.

Fazit: Die Schuldenkrise 2.0 steht also nicht vor der Tür, sie winkt uns allerdings am Horizont. Das sollten Sie als verantwortungsbewusster Börsianer immer mindestens im Hinterkopf haben.

Sie suchen einen Betreuer für Ihr Vermögen, der nicht nur Einzeltitel „bolzt“, sondern immer auch das Große und Ganze im Blick hat? Dann sollten wir uns kennenlernen. Hier finden Sie Informationen zu meinem Dienst Premium Chancen und zu meiner Person.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Alexander von Parseval

Analyst und Vermögensberater

P.S.: Ich habe ein neues spektakuläres Geschäftsmodell ganz in meiner Nachbarschaft für Sie entdeckt. Ein kleines Unternehmen entwickelt Solarzellen, mit denen agrarische Flächen überspannt werden. Mehr dazu gleich nächste Woche nur in Börse am Mittag.

Die Top-Aktien für 2022!

Lesen Sie jetzt exklusiv, mit welchen Aktien Sie Ihr Depot 2022 auf die Überholspur führen:

  • Realistische Chance auf Ver-10-fachung!
  • WKN und konkretes Kauf-Timing!
  • DIE Überflieger für 2022!

Diese Themen könnten Sie auch interessieren

Nordex auf Tauchstation!

Nordex-Aktionäre haben heute keinen Grund zu feiern. Schließlich stürzt der Kurs rund zwei Prozent in die Tiefe. Ein Anteilsschein ist damit nur 15,98 EUR wert. Wie weit geht es noch nach unten?...

Nemetschek: The sky is the limit!

Anleger, die Nemetschek im Depot haben, dürften heute vor Freude in die Luft springen. Schließlich klettert die Aktie derzeit rund vier Prozent nach oben. Auf 82,02 EUR verteuern sich damit nun die...

Vonovia: In Deckung gehen ist angesagt!

Vonovia-Aktionäre dürften heute regelrecht verzweifeln. Schließlich stürzt die Aktie um rund zwei Prozent ab. Damit haben die Papiere jetzt nur noch einen Wert von 44,79 EUR. Gewinnen die Bären...

NanoRepro: Anschnallen angesagt!

Den heutigen Tag dürften NanoRepro-Aktionäre so schnell nicht vergessen. Im freien Fall geht die Aktie rund zwei Prozent in die Knie. Mit diesem Abschlag valutiert der Titel jetzt nur noch bei 4,55...

Jetzt bei Steinhoff Gewinne realisieren?

Bei Steinhoff knallen heute die Sektkorken. Immerhin wird die Aktie mit einem Plus von rund drei Prozent gehandelt. Auf 0,22 EUR verteuert sich damit der Wert eines Anteilsscheins. Schalten die...

Kräftiger Kursanstieg bei Steinhoff!

Steinhoff schießt heute kräftig nach oben. Schließlich katapultiert sich die Aktie rund vier Prozent nach vorne. Aktuell kostet der Titel damit 0,22 EUR. Ist das eine neue Kaufchance oder Zeit für...

Nel ASA sprengt heute alle Grenzen!

Den heutigen Handelstag beginnt Nel ASA mit einem kräftigen Anstieg. Schließlich verzeichnet die Aktie derzeit ein Plus von rund drei Prozent. Damit findet sich der Titel auf einem der vorderen...

Europa steht vor einer energiepolitischen Herausforderung

Jetzt hier klicken & gratis downloaden!

 

  • Europa braucht Wasserstoff, um unabhängig vom russischen Gas zu werden.
  • Allein Deutschland investiert jetzt 9 Milliarden Euro in grünen Wasserstoff.
  • Hier finden Sie zwei große Profiteure, die jetzt im Boom-Sektor grünen Wasserstoff den Ton angeben.

Unsere Experten

Was unsere Leser über uns sagen

Ich bin auch in diesen turbulenten Zeiten mit Ihren Diensten, mit den Analysen und den daraus resultierenden Anlageempfehlungen sehr zufrieden. Angenehm empfinde ich die Art und Weise, wie analytische Fakten (für und wider, nicht reißerisch) präsentiert werden und zum Mitdenken und Folgen anregen.

Klemens

Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bedanke mich ganz herzlich für die Empfehlungen im Bereich Bitcoin und Ethereum. Sehr gute Empfehlungen waren auch BHB-Group, Newmont und Pan American Silver . All diese Ticker haben sich in meinem Depot gut entwickelt.

G. D.

Ich bilde in meinem Depot die Empfehlungen von Herrn von Parseval und Herrn Straube zu fast 100 % ab, bin damit sehr zufrieden und bislang sehr erfolgreich.

R.K.

X