Im Herbst 2019 hat die Volksbank Fürstenfeldbruck erstmals Strafzinsen auf Einlagen ab dem ersten Euro eingeführt. Seitdem haben immer mehr Banken nachgezogen und sind dem Beispiel gefolgt. Vielen Sparern geht das gehörig gegen den Strich, was (endlich) etwas an der Anlegermentalität in Deutschland verändern könnte.
Laut einer Umfrage von JP Morgan unter 2000 Deutschen wollen rund 60 Prozent die Bank wechseln, wenn ein Verwahrentgelt droht. Rund ein Viertel der Bundesbürger würde sein Geld sogar auf mehrere Banken verteilen, um die Freibeträge gänzlich auszunutzen. Viel wichtiger: Zumindest 10 Prozent der Deutschen würden die Gelegenheit nutzen, um sich am Kapitalmarkt zu engagieren. „Na endlich“ möchte man ihnen entgegnen. Schließlich gibt es keine Anlageform mit vergleichbaren Renditen.
Die Nullzinspolitik dürfte die Börsenkurse also auch in den kommenden Wochen und Monaten weiter befeuern. Statistisch befinden wir uns allerdings momentan in der schwierigsten Phase des Jahres, sodass wir nach wie noch mit leicht angezogener Handbremse agieren. Doch die Chancen bis zum Jahresende sind herausrangend.