Kaufverbot für die Nikola-Aktie

Am Firmensitz der Nikola in Phoenix (Arizona) glühen schon seit Wochen die Telefonleitungen. Das junge Unternehmen kämpft hart um seine Reputation. Man kämpft um die letzten Investoren, die noch nicht gegangen sind. Und vor allem, man kämpft um seine Partner wie General Motors, Bosch oder Iveco. Denn wenn die abspringen, wird die Nikola-Zentrale in Phoenix zugesperrt.

Aber der Reihe nach! Was ist zuletzt passiert bei Nikola?

Der charismatische Firmengründer Trevor Milton wurde aufs Abstellgleis geschoben und seitdem geben trockene Technikertypen den Ton bei Nikola an. So trat der Technik-Chef Jesse Schneider zuletzt vor die Presse und referierte betont sachlich über Patente, Chassis-Zeichnungen und andere Dokumente. Er legte haarklein auseinander, welcher Bestandteil des Nikola-Trucks fremd eingekauft, welcher extern entwickelt wurde.

Die Veranstaltung war langweilig, aber wichtig. Wenn Nikola überleben will, muss es das Vertrauen des Marktes und der Industrie wiederherstellen. Dafür wollen die Investoren jetzt keine Visionen hören, sondern Fakten und Details sehen.

Diese Fakten und Details entscheiden in den kommenden Wochen über den Kursverlauf der Aktie. Denn am 30. November läuft die Sperrfrist (lock-up-period) für die vorbörslichen Investoren der Nikola ab. Wenn diese Investoren bis dahin nicht von der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells überzeugt werden können, werden sie an diesem Tag mit großem Volumen aus der Aktie aussteigen und ein erneutes Kursmassaker herbeiführen.

Aber denken wir positiv! Unterstellen wir einmal, Jesse Schneider und CEO Mark Russell können die Investoren überzeugen, dann dürfte auch General Motors an Bord bleiben. Das ist aktuell der wichtigste Nikola-Partner. Mehr noch: Der US-Autobauer entscheidet wahrscheinlich über die Zukunft des Lkw-Bauers Nikola.

Nur zur Erinnerung: General Motors (GM) hat zugesagt, für Nikola die Werkbank zu machen und insgesamt Produktionsleistungen im Wert von 2 Milliarden USD für das Startup zur Verfügung zu stellen. Konkret war oder ist geplant, dass GM den Pritschenwagen (Pickup) Nikola Badger baut, und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt! Im Gegenzug sollte GM ein starkes Aktienpaket, also eine Beteiligung an Nikola erhalten.

Das Problem ist: Diese Kooperation ist nicht finalisiert, zu Deutsch, es gibt noch keine Unterschrift unter dem Vertrag. Derzeit verhandeln General Motors und Nikola erneut. Den Inhalt der Verhandlungen kennen wir nur ungefähr. Zwei Optionen sind denkbar:

Die optimistische Variante: GM hat unverändert Vertrauen, freilich will man nach dem Kurssturz der Nikola-Aktie einige Stücke mehr haben. Eine Nachverhandlung des Kaufpreises für das Aktienpaket also. Solche Nachverhandlungen sind nicht ganz unüblich.
Die pessimistische Variante: GM baut zwar weiterhin den Nikola Badger, will aber nicht mehr in Aktien, sondern in Cash bezahlt werden. Dieses Geld hat Nikola derzeit nicht.

Also: Entscheidet sich GM für die Variante 2 und wird die ursprüngliche Vereinbarung nicht mit Leben füllen, ist der elektrische Pritschenwagen Nikola Badger gestorben. CEO Russell hat bereits bestätigt, dass man den Badger ohne den Autobauer General Motors nicht weiter verfolgen wird. Damit wäre Nikola um mindestens ein Jahr in seiner Zeitplanung zurückgeworfen. Wieder ein Jahr, in dem kaum Umsatz erzielt würde und stattdessen nur weiteres Geld verbrannt wird.

Wann wird sich GM entscheiden? Die Financial Times, die auch in der Causa Wirecard bestens informiert war, nennt gegenwärtig ein Datum, den 3. Dezember . Dann wird sich die GM-Führung um Mary Barra für oder gegen Nikola entscheiden.

Bis dahin gilt für die Aktie der Nikola ein Kaufverbot. Erst danach haben wir Klarheit und werden dann auf Basis belastbarer Informationen handeln.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Alexander von Parseval

Analyst und Vermögensberater

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