Wissen Sie, was ein Tickerwurm ist? So nennt man Trader, die immer und um jeden Preis eine Position im Markt haben müssen. Egal, in welche Richtung und vor allem: Egal, ob sie nun absehen könnten, in welche Richtung es geht. Das sind Menschen, die einfach ohne den „Thrill“, um es neudeutsch auszudrücken, nicht leben können. Oder besser: glauben, nicht leben zu können. Denen ist es lieber, einen herben Verlust einzufahren, als ohne eine Position dazustehen. Gerne auch vor langen Wochenenden mit wichtigen Daten, direkt vor Notenbankentscheidungen oder Arbeitsmarktdaten. Hauptsache im Markt. Sie dürfen sicher sein: Nur wenige, sehr wenige aus dieser Gruppe sind reich. Höchstens reich an Erfahrungen, die sie aber nicht in ihr eigenes Handeln umsetzen können. Und es geschieht eher selten, dass ein Tickerwurm bekehrt wird. Wollen Sie also wirklich ein Tickerwurm sein?
DIE KURSE GEBEN DEN RICHTIGEN MOMENT VOR
Worum geht es denn wirklich beim Investieren? Um den Spaß, die Spannung, die jeden Tag neu gestalteten Herausforderungen? Aber selbstverständlich. Das ist es ja, was die Börse so faszinierend macht. Aber in erster Linie geht es eben doch darum, das eigene Geld zu vermehren. Sprich: Die Gewinnerzielung muss an allererster Stelle stehen. Was bedeutet:
Wer nachhaltig erfolgreich sein will, muss die Geduld aufbringen, erst dann aktiv zu werden, wenn die Chancen sehr deutlich auf der eigenen Seite liegen. Und das ist eben nicht dann der Fall, wenn man selbst gerade Lust darauf hat einzusteigen oder in dem Moment, in dem frisches Kapital zur Verfügung steht. Darum schert sich die Börse nicht. Der erfolgreiche Investor weiß: Seine eigenen Wünsche und Emotionen spielen keine Rolle. Man muss handeln, wenn die Gesamtlage es zulässt und nicht, wenn man selbst es gerne möchte. Vergleichen Sie es mit einem Sprung ins Meer: Wann sollte man am besten springen? Wenn das Wasser eiskalt und raue See ist … oder doch besser, wenn das Wasser warm ist und die Wellen ruhig sind? Denn nein, auch das Meer schert sich nicht darum, wann Sie gerade Lust hätten, hineinzuspringen.
MACHEN SIE IHRE EIGENEN REGELN
Natürlich ist Geduld nicht die einfachste aller Tugenden. Vor allem nicht, weil die Börse stetig in Bewegung ist und so suggeriert, dass man jeden Moment etwas Entscheidendes verpassen könnte. Genau diesem Eindruck erliegen ja die Tickerwürmer. Aber die erfolgreichen Anleger können ihre Ungeduld zügeln. Sie können warten. Das sind die „Slow Hand-Trader“, die Leute mit der ruhigen Hand … und dem langsam, aber sicher wachsenden Bankkonto.
Wie man zum Slow Hand-Trader wird? Stellen Sie für sich ein Regelwerk auf. Machen Sie sich selbst klare Vorgaben, wann Sie eine Position eingehen wollen, was dazu an Voraussetzungen erfüllt sein muss. Entrümpeln Sie zugleich ihr Depot, werfen Sie all das über Bord, das diesen Regeln nicht entspricht. Und arbeiten Sie immer mit Stoppkursen, die Sie ohne Wenn und Aber einhalten. Denn eine ruhige Hand zu haben ist nicht gleichbedeutend damit, hellsehen zu können. Und nur wer das könnte, würde bei jedem Trade am Ende Gewinn erzielen. Nein, ab und an auch Verluste zu machen, gehören einfach dazu. Aber im Gegensatz zu den Tickerwürmern weiß ein Slow Hand-Trader sie zu begrenzen!
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